Der Sportunion Reitclub Ranshofen veranstaltete am Wochenende von 04. bis 06. August den zweiten Teil der Springreitserie Ranshofen Classics. Reiter*innen aus sechs Nationen traten in den Disziplinen Dressur und Springen gegeneinander an. Katharina Floth und Anika Hammerer waren für den RC Hofinger erfolgreich.

Das zweite von drei Turnierwochenenden im Rahmen der diesjährigen Ranshofen Classics zog von 04. bis 06. August Sportler*innen aus Österreich, Deutschland, der Slowakei, der Schweiz, der Tschechischen Republik und Spanien nach Braunau in Oberösterreich. Parallel auf vier Reitplätzen wurden 61 Spring- und Dressurreitbewerbe ausgetragen. Insgesamt fielen 88 Entscheidungen, in denen 2.096 Starts verzeichnet werden konnten. Sportliche Highlights des dreitägigen Reitturniers waren die Prüfungen der schweren Klasse. In der Dressur stand am Sonntagnachmittag ein Prix St. Georges auf dem Programm. Auf dem Springplatz war die Standardspringprüfung über 140 cm mit Stechen Highlight und zugleich Abschluss des Turnierwochenendes. Beide Hauptbewerbe gingen an die deutsche Equipe.

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Gerhard Riehle blieb im Stechen als einziger fehlerfrei. Foto: © Brunnmayr Fotografie & Design, Benedikt Brunnmayr

Fehlerfrei zum Sieg
Die Standardspringprüfung über 140 cm wurde am Sonntagnachmittag in gewohnter Weise mit Stechen ausgetragen. 18 Reiter*in-Pferd-Paare waren für den Bewerb genannt. Sechs von ihnen blieben im Grundparcours fehlerfrei und qualifizierten sich damit für das Stechen. Doch im verkürzten Parcours kam zunächst niemand mit weißer Weste ins Ziel. Sönke Kohrock legte als zweiter Starter auf License mit einem Abwurf in der Zeit von 42,52 Sekunden vor. Nachdem die ersten Reiter*innen allesamt Abwürfe kassierten, war ein klarer Strategiewechsel bei den Starter*innen bemerkbar. Sie legten nun mehr Wert auf Sicherheit, als auf die Zeit. Die Deutsche Maggie Hill war mit zwei Pferden ins Stechen eingezogen. Während sie mit Cordula ausschied, zeigte sie mit Elmogaards Dakota eine sehr konzentrierte Runde. Dennoch fiel eine Stange und Hill reihte sich mit vier Fehlerpunkten in 43,36 Sekunden in der Zwischenwertung auf Rang zwei hinter Kohrock ein. Als letzter Starter betrat der Deutsche Gerhard Riehle mit Solid Gold P den Parcours. Er legte seinen Ritt im Stechen klar auf Sicherheit an. Die Taktik ging auf. Mit viel Übersicht und Bedacht pilotierte er sein Pferd fehlerfrei ins Ziel. Auch wenn sich das Duo mit 49,14 Sekunden unter allen Paaren im Stechen am meisten Zeit gelassen hatte, waren sie die einzigen, die mit weißer Weste ins Ziel kamen und somit verdient den Sieg mit nach Hause nahmen.

„City war heute wieder einmal super entspannt im Viereck […].“

Alexandra Eiband

Dankl und Eiband dominieren im Viereck
Im Dressurviereck war an diesem Wochenende Frauenpower angesagt. Zwei deutsche Reiter*innen lieferten sich in der schweren Klasse einen harten Schlagabtausch. Am Freitag und Samstag erreichte jeweils Johanna Dankl die beste Wertung. Sie stellte ihren zwölfjährigen braunen Oldenburgerwallach A la Bonheur S vor. Die beiden gewannen die Bewerbe mit 68,426 % und 69,079 %. Alexandra Eiband und City Man H.S. waren ihnen in beiden Prüfungen dicht auf den Fersen und der ebenfalls aus Deutschland angereiste Alexander Spohr mit Diabolo WL landete jeweils auf dem dritten Rang. Im Prix St. Georges am Sonntagnachmittag drehte sich das Ergebnis. Nun wurde der Ritt von Alexandra Eiband am besten bewertet. Mit 69,123 % gewann sie mit City Man H.S. den Hauptbewerb. „City war heute wieder einmal super entspannt im Viereck und ich konnte ohne Probleme alles herausreiten, was in ihm steckt“, sagt Eiband.Johanna Dankl lieferte mit A la Bonheur S dennoch ab und wurde mit 68,860 % Zweite. Alexander Spohr und Diabolo WL holten zum dritten Mal Rang drei (68,421 %).

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Alexandra Eiband hat ein erfolgreiches Wochenende hinter sich. Foto: © Brunnmayr Fotografie & Design, Benedikt Brunnmayr

Weitere Erfolge für Dankl
Johanna Dankl blickt zweifelsfrei auf ein erfolgreiches Wochenende zurück. Sie war mit A la Bonheur S zudem in der mittelschweren Klasse am Start, in der sie bereits am vergangenen Wochenende siegreich vom Platz gegangen war. Dieses Wochenende startete sie am Freitag mit 66,863 % in das Turnier und platzierte sich damit auf dem siebten Rang. Schon am Samstag kletterte das Duo in der Ergebnisliste nach oben und wurde mit 66,306 % Zweiter. Am Sonntag lieferten die Deutsche und ihr in Oldenburg gezogener Wallach in gewohnter Manier ab und knackten als einziges Paar die 70-Prozent-Marke. Mit einer Wertung von 70,175 % setzten sie sich um knapp vier Prozentpunkte von den zweitplatzierten Nadine Lepple mit Samantha Fox und Amalie Wagner mit La Luna (beide 66,404 %) ab.

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Johanna Dankl und A la Bonheur S räumten an dem Wochenende groß ab. Foto: © Brunnmayr Fotografie & Design, Benedikt Brunnmayr

Viermal Top-Drei
Auch aus Sicht des heimischen Sportunion Reitclub Hofinger kann nach dem zweiten Turnierwochenende positiv Resümee gezogen werden. Vier Platzierungen unter den Top-Drei gingen auf das Konto des Teams. Katharina Floth ritt mit der selbst ausgebildeten österreichischen Warmblutstute Letizia in der Dressurpferdeprüfung der Klasse A am Samstag mit der Endnote 7,66 auf den dritten Platz. Am Sonntag ging Floth mit Letizia in der Dressurpferdeprüfung der Klasse L an den Start. Das Richterkollegium bewertete insbesondere den Galopp und die Durchlässigkeit der Stute mit guten Noten. Mit der Gesamtwertung 7,62 gewann Floth den Bewerb. Mit Zweitpferd Zhivas M startete Floth am Sonntagnachmittag zudem in der Dressurprüfung Klasse LM und wurde mit der Wertnote 7,30 Zweite. Teamkollegin Anika Hammerer startete mit Chwupdiwup im lizenzfreien Dressurreiterbewerb am Sonntag und wurde mit der Note 8,30 Zweite.

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Katharina Floth holte drei Top-Drei-Platzierungen, darunter einen Sieg. Am Foto mit Zhivas M. Foto: © Brunnmayr Fotografie & Design, Benedikt Brunnmayr

Kohrock in Klasse M siegreich
Im Parcours fielen zwei von drei Entscheidungen über 130 cm zu Gunsten des Deutschen Sönke Kohrock mit Cayenne. Bereits am Freitag gewannen die beiden den Bewerb mit einer fehlerfreien Runde in 57,86 Sekunden. Am Sonntag waren sie erneut über 130 cm am Start. Das Duo kam wieder mit weißer Weste ins Ziel und setzte sich mit über fünf Sekunden Vorsprung (0/65,16) an die Spitze des 36-köpfigen Starterfeldes. Komplettiert wurde das Podest von der Vorarlbergerin Selina König mit Ares (0/70,65) und der Deutschen Marie-Theres Fischer mit Ma Belle (0/71,57).

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Sönke Kohrock und Cayenne bleiben zweimal ungeschlagen. Foto: © Brunnmayr Fotografie & Design, Benedikt Brunnmayr

Finale in einer Woche
In fünf Tagen geht die 31. Auflage der Ranshofen Classics in die finale Runde. Am dritten Turnierwochenende in Folge (11.-13.08.23) werden erneut rund 800 Pferde erwartet. Bei den Ranshofen Classics powered by HOFMAG sind 56 Bewerbe ausgeschrieben. Große Highlights werden der FEI Grand Prix Spezial (Dressur) sowie der Grand Prix powered by HOFMAG, eine Springprüfung über 150 cm. Beide Bewerbe werden am 13. August ausgetragen.


Ergebnisse Sonntag, 06.08.2023 (jeweils Top-Drei)

Standardspringprüfung 140 cm mit Stechen

  1. Gerhard Riehle / Solid Gold P (GER)                             0/49,14 (im Stechen)
  2. Sönke Kohrock / License (GER)                                        4/42,52 (im Stechen)
  3. Maggie Hill / Elmogaards Dakota (GER)                      4/43,36 (im Stechen)

Standardspringprüfung 130 cm

  1. Sönke Kohrock / Cayenne (GER)                                                       0 / 65,16
  2. Selina König / Ares (AUT/V)                                                               0/ 70,65
  3. Marie-Theres Fischer / Ma Belle (GER)                                         0/71,57

Dressurprüfung Kl. S (FEI Prix St. Georges)

  1. Alexandra Eiband / City Man H.S. (GER)                               69,123 %
  2. Johanna Dankl / A la Bonheur S (GER)                                   68,860 %
  3. Alexander Spohr / Diabolo WL (GER)                                     68,421 %

Dressurprüfung Kl. M (FEI Junioren EZ)

  1. Johanna Dankl / A la Bonheur S (GER)                         70,175 %
  2. Nadine Lepple / Samantha Fox. (GER)                         66,404 %
  3. Amalie Wagner / La Luna (GER)                                     66,404 %