Von 28.-30. Juli fiel beim Sportunion Reitclub Hofinger im oberösterreichischen Braunau der Startschuss für die 31. Auflage der Ranshofen Classics. Bei dem dreitägigen Spring- und Dressurreitturnier wurden 1.475 Starts von Reiter*innen aus fünf Nationen absolviert. Drei Siege gingen auf das Konto der Heimmannschaft.

Das erste von drei Reitturnieren im Rahmen der diesjährigen Ranshofen Classics ist geschlagen. Am Wochenende von 28. bis 30. Juli 2023 waren Sportler*innen aus Österreich, Deutschland, Aserbaidschan, der Tschechischen Republik und Portugal zu Gast auf der Anlage von Turnierveranstalter Josef Hofinger im oberösterreichischen Braunau. An dem Wochenende fielen 96 Entscheidungen in 63 Bewerben. Insgesamt wurden 1.475 Starts verzeichnet. Die Dressur- und Springprüfungen wurden parallel auf vier Reitplätzen ausgetragen. Hauptbewerbe waren der Prix St. Georges in der Dressur sowie die Standardspringprüfung über 140 cm im Springen. Beide Bewerbe fanden Sonntagnachmittag statt. Monika Haas und Ute Fiederer-Seles gingen als große Siegerinnen vom Platz. 

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Monika Haas und Crumble auf dem Weg zum Sieg. Foto: © Brunnmayr Fotografie & Design, Benedikt Brunnmayr

Amazonen dominieren im Parcours
Zwölf Reiter*in-Pferd-Paare waren für den Spring-Hauptbewerb, einer Standardspringprüfung über 140 cm, genannt. Lediglich zwei von ihnen bewältigten den Umlauf ohne Hindernis- und Zeitfehler und zogen damit in ein Stechen um den Sieg ein. In dem verkürzten Parcours legte die Salzburgerin Antonia Weixelbraun vor. Sie hatte den neunjährigen Holsteinerwallach Chaloubet unter dem Sattel. Mit einem geschickt angelegten Ritt blieb Weixelbraun im Stechparcours erneut fehlerfrei und kam in 42,39 Sekunden ins Ziel. Die zweite Anwärterin auf den Sieg, Monika Haas, bewies jedoch Nerven. Gemeinsam mit Crumble bewältigte auch sie das Stechen fehlerfrei und nahm Weixelbraun rund eine Sekunde ab. Mit ihrem fehlerfreien Ritt in 41,31 Sekunden war der Deutschen der Sieg sicher. 

Sie stand an diesem Wochenende nicht zum ersten Mal am Siegespodest. Mit ihrem zweiten Pferd, Zucchero M, gewann Haas zudem die Dressurprüfung der Klasse LP am Sonntag sowie die Dressurprüfung der Klasse LM am Samstag und bewies damit Vielseitigkeit im Sattel. 

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Monika Haas bewies am Wochenende Vielseitigkeit und war auch im Viereck siegreich. Foto: © Brunnmayr Fotografie & Design, Benedikt Brunnmayr

„Wir kommen immer wieder sehr gerne nach Ranshofen – vor allem die Kombination von Springen und Dressur lässt der ganzen Familie Raum, am selben Turnier zu starten und wie heute, im Idealfall noch zu siegen.“

Ute Fiederer-Seles

Knappe Entscheidung im Viereck
Im Dressurviereck wurde mit dem Prix St. Georges ebenfalls eine Prüfung der schweren Klasse ausgetragen. Als zweite Starterin betrat die Salzburgerin Ute Fiederer-Seles das Viereck. Sie stellte den Württemberger Wallach Lord Landarin vor. Die Vorstellung gefiel. Das Richterkollegium bewertete den Ritt mit 68,772 %. Eine Richtmarke, die ungeschlagen bleiben sollte. „Trotz des Gewitters kurz vor dem Start war mein Pferd bei besten Bodenbedingungen konzentriert sowie schwungvoll bei mir und es freut mich natürlich sehr, dass es diesmal zu einem Sieg führte. Wir kommen immer wieder sehr gerne nach Ranshofen – vor allem die Kombination von Springen und Dressur lässt der ganzen Familie Raum, am selben Turnier zu starten und wie heute, im Idealfall noch zu siegen“, sagt Fiederer-Seles.Spannend wurde es noch einmal bei der letzten Starterin, Alexandra Eiband. Sie trat mit City Man H.S. an, mit dem sie in Ranshofen bereits mehrfach siegreich vom Platz gegangen war. Mit einer Wertung von 68,553 % musste sich Eiband dieses Mal knapp geschlagen geben und beendete den Bewerb am zweiten Platz. Komplettiert wurde das Podest von dem Deutschen Dennis Meschke mit Hannoveranerwallach Welcome (68,289 %).

Hausherrin sorgt für Heimerfolge
Der Sportunion Reitclub Hofinger ist auf den Turnieren regelmäßig durch Teamreiter*innen vertreten. Dieses Wochenende gab es mehrfach Grund zum Feiern. Allen voran durch die Erfolge der Hausherrin und Mit-Veranstalterin, Lisa Hofinger. Sie trat mit ihrer Österreichischen Warmblutstute CC Coralie am Freitag und Samstag in Standardspringprüfungen über 125 cm an. Bereits im Vorjahr konnte Hofinger mit der Stute Spitzenplatzierungen erreiten. So hatten sie etwa im Rahmen der Herbsttour zwei Jungpferdespringen über 125 cm auf dem ersten Rang beendet.

„Ich dachte nicht, dass wir so gut in Schuss sind.“

Lisa Hofinger

An diesem Wochenende waren Hofinger und CC Coralie in offenen Prüfungen am Start. Bereits am Freitag gelang ihnen die schnellste fehlerfreie Runde des 24-köpfigen Starterfeldes und sie gewannen den Bewerb mit einer Zeit von 65,47 Sekunden. Am Samstag setzten sie sich ebenso klar an die Spitze. Sie blieben erneut fehlerfrei und sorgten mit 66,91 Sekunden erneut für die Bestzeit. „Ich habe gar nicht mit den Erfolgen gerechnet. Es waren unsere ersten Turnierstarts seit der Frühjahrsserie und ich dachte nicht, dass wir so gut in Schuss sind. Umso mehr freue ich mich über die Siege und hoffe, wir können die Form annähernd halten“, sagt Lisa Hofinger. Sie wird am kommenden Wochenende erneut mit CC Coralie im Parcours antreten. 

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Lisa Hofinger und CC Coralie sprangen gleich zweimal zum Sieg. Foto: © Brunnmayr Fotografie & Design, Benedikt Brunnmayr

Weitere Teamerfolge
Neben den beiden Siegen von Hausherrin Lisa Hofinger heimsten weitere Reiterinnen des Sportunion RC Hofinger Schleifen ein. So etwa Katharina Floth, die mit der selbst gezogenen Rappstute Letizia im Viereck zu sehen war. Sie holte in der Dressurprüfung der Klasse L am Freitag einen vierten Platz, am Samstag gewann sie die Dressurprüfung der Klasse A mit der Note 7,5. In dieser Prüfung teilte sich Floth das Podest mit Teamkollegin Claudia Maierhofer, die mit Knopfi mit der Note 6,8 Dritte wurde. Nadine Schmidbauer und ihr Zaunkönig ritten in der Dressurprüfung der Klasse A am Freitag ebenfalls auf den dritten Rang und Kerstin Dillitz holte mit Cira in der lizenzfreien Dressurreiterprüfung am Samstag mit Rang 3 einen weiteren Podestplatz für die Heimmannschaft. Zum Abschluss platzierte sich Nora Punz mit Rositten in der Standardspringprüfung über 105 cm am Sonntag mit einem fehlerfreien Ritt auf dem sechsten Rang. 

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Katharina Floth war mit Letizia im Viereck für den RC Hofinger erfolgreich. Foto: © Brunnmayr Fotografie & Design, Benedikt Brunnmayr

Oberösterreichischer Sieg in Klasse M
In beiden Disziplinen wurden auch am Sonntag Bewerbe der mittelschweren Klasse ausgetragen. Im Springen müssen in der mittelschweren Klasse Hindernishöhen von 130 cm überwunden werden. Sechs der 15 angetretenen Paare kamen fehlerfrei ins Ziel. Die Bestzeit ging auf das Konto von Jürgen Krackow. Er reitet für den oberösterreichischen ESC Eggelsberg. Unter dem Sattel hatte er die siebenjährige, in Oldenburg gezogene Stute Hedwig. Das Duo gewann den Bewerb in der Zeit von 66,79 Sekunden und verwies die Salzburgerin Antonia Weixelbraun mit Quintar The Homage Z (0/67,69) sowie den für Deutschland startenden Patrik Majher mit History (0/68,89) auf die weiteren Podestplätze. 

In der Dressur entspricht die Prüfung FEI Junioren Einzel der mittelschweren Klasse. Sie wurde in zwei Abteilungen entschieden. Die erste Abteilung war für alle Starter*innen offen. Hier setzte sich ein Stammgast der Reitturniere in Ranshofen durch. Die aus Deutschland angereiste Johanna Dankl erhielt mit ihrem Oldenburgerwallach A la Bonheur S vom Richterkollegium die Wertung 69,298 % und ritt damit zum Sieg. Auch die übrigen Podestplätze gingen mit Katharina Findl auf Basic Firestone H.S. (67,193 %) und Ella Bricker auf Qubacarree (64,518 %) an Deutschland. 

In der zweiten Abteilung des Bewerbs waren nur Haflinger startberechtigt. Die Prüfung zählte zur am Wochenende ausgetragenen Haflinger Force Challenge. Alexandra Eiband und Haflingerstute Lareina waren die einzigen Teilnehmer, zeigten aber eine harmonische Runde, die mit 64,342 % belohnt wurde. 

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Johanna Dankl ritt in Ranshofen erneut zum Sieg. Foto: © Brunnmayr Fotografie & Design, Benedikt Brunnmayr

Fortsetzung folgt
Die Ranshofen Classics bestehen traditionsgemäß auch im Jahr 2023 aus drei aufeinanderfolgenden Turnierwochenenden. Somit öffnet der RC Hofinger bereits am kommenden Freitag (04. August 2023) für Runde zwei der Ranshofen Classics seine Pforten. Am zweiten Turnierwochenende wurden rund 800 Pferde erwartet. 


Ergebnisse Sonntag, 30.07.2023 (jeweils Top-Drei)

Standardspringprüfung 140 cm mit Stechen

  1. Monika Haas / Crumble (GER)                                          0/41,31 (im Stechen)
  2. Antonia Weixelbraun / Chaloubet (AUT/S)              0/42,39 (im Stechen)
  3. Andreas Brenner / Quintessenz (GER)                        4/72,03 

Standardspringprüfung 130 cm

  1. Jürgen Krackow / Hedwig (AUT/OÖ)                                             0 / 66,79
  2. Antonia Weixelbraun / Quintar The Homage Z (AUT/S)     0/ 67,69
  3. Patrik Majher / History (GER)                                                            0/68,89

Dressurprüfung Kl. S (FEI Prix St. Georges)

  1. Ute Fiederer-Seles / Lord Landarin (AUT/S)                      68,772 %
  2. Alexandra Eiband / City Man H.S. (GER)                               68,553 %
  3. Dennis Meschke / Welcome (GER)                                            68,289 %

Dressurprüfung Kl. M (FEI Junioren EZ)

1. Abteilung (offen)

  1. Johanna Dankl / A la Bonheur S (GER)                         69,298 %
  2. Katharina Findl / Basic Firestone H.S. (GER)             67,193 %
  3. Ella Bricker / Qubacarree (GER)                                      64,518 %

2. Abteilung (Haflinger Force Challenge)

  1. Alexandra Eiband / Lareina (GER)              64,342 %