Zweiter Tag, erste Ergebnisse: Im High Class Horse Center wurde am zweiten Tag der Dressur-Sichtung um die ersten Sichtungsergebnisse geritten. Drei Reiter*innen knackten die 70-Prozent-Marke.

Am zweiten Turniertag der Dressur-Sichtung im High Class Horse Center ging es erstmals um Punkte. Vier der fünf ausgetragenen Bewerbe zählten zur Sichtung. Für die Sichtungen der Mittleren Tour, der Kleinen Tour und U25 waren die heutigen Bewerbe jeweils als erste Teilwertung zu verstehen. Denn es gilt im Schnitt aus zwei Bewerben die Marke von 66 % für internationale Starts im Ausland oder 65 % für internationale Starts in Österreich zu überbieten. Am morgigen Sonntag folgen die zweiten für die Sichtung benötigten Bewerbe. Eine Ausnahme bildet die Große Tour. Hier reicht ein entsprechendes Ergebnis im Grand Prix oder im Grand Prix Special. Dafür muss aber auch eine Wertung von 67 % für Starts im Ausland oder von 66 % für Starts im Inland erreicht werden. 

„Er war von der Kraft her schon etwas am Limit, aber trotzdem gibt er alles und noch mehr.“

Jacqueline Toniutti

Toniutti’s zweiter Streich
Der Grand Prix war am heutigen Samstag als Sichtungsbewerb der Großen Tour ausgeschrieben. Um eine Starterlaubnis für internationale Turniere im Ausland zu bekommen, mussten die Teilnehmer*innen eine Wertung von mindestens 67 % erlangen, für internationale Turniere im Inland mindestens 66 %. Das gelang sieben der elf gestarteten Paare. 
Bereits am Vortag hat ein Duo positiv überrascht. In seinem ersten Grand Prix hatte Stradivari unter Jacqueline Toniutti mit über 72 % den Bewerb überlegen gewonnen. Und das, nachdem eine Rückkehr in den Sport nach einer schweren Verletzung im Jahr 2019 ungewiss gewesen war. Auch am zweiten Turniertag bestätigte der Bayerische Wallach seine Topform. Toniutti führte den Wallach gelungen durch die Prüfung der schweren Klasse. Als einziges Paar knackten die beiden erneut die 70-Prozentmarke und gewannen den Bewerb mit 71,740 %. „Ich bin einfach nur unglaublich stolz auf Stradivari und habe so eine Ehrfurcht vor ihm, wie toll er für mich kämpft und alles richtig machen will. Er war von der Kraft her schon etwas am Limit, aber trotzdem gibt er alles und noch mehr“, sagt Toniutti nach ihrem Ritt. 

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Jacqueline Toniutti und Stradivari auf ihrem Weg zum Grand-Prix-Sieg. Foto: © István Lehoczky

Der zweite Platz ging mit einer weiteren sehenswerten Vorstellung an den Burgenländer Peter Gmoser mit Banderas. Das Duo war im Jahr 2017 zum letzten Mal international am Start. Mit 68,480 % gaben auch Gmoser und der Barclay-Nachkomme eine starke Empfehlung ab. 
Des Weiteren gelang der Wienerin Anna Kleindienst-Jilly der Sprung auf Podest. Sie stellte den 13-jährigen El Ganador vor und beendete den Grand Prix mit 67,940 %. 

Ein positives Sichtungsergebnis erreichten zudem:

  • Stefan Lehfellner (OÖ) / Deliza (67,440 %)
  • Lisa Wernitznig (OÖ) / Quintus (67,420 %)
  • Lisa Maria Pfuisi (W) / Aventurin (67,040 %)
  • Bettina Kendlbacher (ST) / Don Alfredo (67,020 %)
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Imposanter Auftritt: Peter Gmoser und Banderas. Foto: © István Lehoczky
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Peter Gmoser und Foreman MJ glänzten im Prix St. Georg. Foto: © István Lehoczky

Top-Wertungen in St. Georg
Ganz eindeutige Empfehlungen gab es im ersten Sichtungsbewerb der Kleinen Tour. Peter Gmoser stellte in diesem Bewerb den zehnjährigen Foundation-Nachkommen Foreman MJ vor. Der Oldenburger ist international bisher ein unbeschriebenes Blatt. Das könnte sich in dieser Saison ändern. Denn im ersten Sichtungsbewerb legten Gmoser und der Wallach mit 73,070 % eine starke Performance ab. Noch eine Reiterin kam über die 70-Prozent-Marke. Die Oberösterreicherin Lisa Wernitznig absolvierte im vergangenen Jahr im CDI3* Grand Prix in Hagen ihren ersten internationalen Start. In Weikersdorf stellte sie die Rheinländerstute Fine Rhapsodie vor und erreichte mit ihr 71,228 %. 
Rang drei ging an die Siegerin des gestrigen Prix St. Georg. Helene Grabenwöger und Der Fuchs schrammten knapp an den 70-Prozent vorbei und beendeten den Bewerb mit einer Wertung von 69,737 %. 
Insgesamt erreichten zehn Reiter*innen Wertungen von über 66 %, drei weitere von über 65 %.

„Ich möchte noch ein paar Feinheiten von heute verbessern und wieder eine schöne Runde zeigen.“

Jonas Frick

Frick feiert zweiten Sieg
Die Intermediare II dient als erster Bewerb der Sichtung für U25-Reiter*innen. Von den vier gestarteten Duos erfüllen nach derzeitigem Stand drei die Kriterien für internationale Starts im Ausland (mind. 66%), eine Reiterin jene für internationale Starts im Inland (mind. 65 %). Wie schon in der Inter II am Freitag wurde dem Wiener Jonas Frick die beste Wertung zu Teil. Der international erfahrene Nachwuchs-Championatsreiter beendete den Bewerb im Sattel seiner routinierten Hannoveranerstute Juno mit 68,605 %. „Ich bin mit dem heutigen Ritt sehr zufrieden. Ich hatte ein gutes Gefühl“, sagt Frick und verrät seine Strategie für den morgigen U25-Grand-Prix: „Ich möchte noch ein paar Feinheiten von heute verbessern und wieder eine schöne Runde zeigen.“ 

Lagen gestern noch rund drei Prozentpunkte zwischen Frick und der Zweitplatzierten Francz, wurde es im ersten Sichtungsbewerb an der Spitze knapp. Denn mit 68,237 % war ihm der zweitplatzierte Florian Artner dicht auf den Fersen. Der für das Kärntner Team Gut Muraunberg startende Wiener stellte KWPN-Wallach Atomic vor. Der 17-jährige Rappe sammelte in den vergangenen Jahren unter seiner Besitzerin Franziska Fries bereits internationale Erfahrung in der Großen Tour. Auf dem dritten Platz landete Sophie Marlene Francz mit Der Romantiker. Das Duo vertritt Österreich in Nachwuchs-Bewerben bereits seit fünf Jahren auf internationalem Parkett. Mit 66,500 % in der heutigen Intermediaire II sind die Oberösterreicherin und ihr Hannoveraner auf dem besten Weg zu einer Starterlaubnis für die nächste internationale Saison. 

Weitere Ergebnisse
Der erste Bewerb für die Sichtung der Mittleren Tour wurde in Form einer Intermediaire A ausgetragen. In diesem Bewerb hatte lediglich eine Reiterin ihre Nennung abgegeben. Das erforderliche Sichtungsergebnis für eine internationale Startberechtigung beträgt im Schnitt beider Bewerbe mindestens 66 % für internationale Starts im Ausland und mindestens 65 % für internationale Starts im Inland. Martina Dorflinger und ihr ungarischer Furchswallach Lotto beendeten die Prüfung mit 62,684 %. 

Auch am Samstag konnten Reiter*innen eine offene Dressurprüfung der Klasse M ablegen. Das Ergebnis war beinahe mit jenem vom Vortag ident. Anna-Leonie Ofenheimer gewann den Bewerb im Sattel von SA Coeur (69,491 %) mit einem großen Abstand vor Jacqueline Toniutti und Lorbas von der Aue (66,759 %). Thomas Chalupsky-Fries auf Alassio’s Boy und Johanna Küssinger auf Don Corleone platzierten sich ex aequo auf dem dritten Rang (66,453 %). 

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Anna-Leonie Ofenheimer und Sa Coeur gewannen den offenen Bewerb der Klasse M. Foto: © István Lehoczky

Ergebnisse (jeweils Top 3) CDN-A* CDN-B Weikersdorf
Samstag, 26.02.2022

FEI Grand Prix – Sichtung Große Tour
1.         Jacqueline Toniutti / Stradivari (ST)  71,740 %
2.         Peter Gmoser / Banderas (B) 68,480 %
3.         Anna Kleindienst-Jilly / El Ganador (W)        67,940 %

Intermediaire A – Sichtung Mittlere Tour
1.         Martina Dorflinger / Lotto (NÖ)        62,684 %

FEI Prix St. Georg – Sichtung Kleine Tour
1.         Peter Gmoser / Foreman MJ (B)       73,070 %
2.         Lisa Wernitzing / Fine Rhapsodie (OÖ)         71,228 %
3.         Helene Grabenwöger / Der Fuchs     (NÖ)    69,737 %

FEI Intermediaire II – Sichtung U25
1.         Jonas Frick / Juno (W)                        68,605 %
2.         Florian Artner / Atomic (K)    68,237 %
3.         Sophie Marlene Francz / Der Romantiker (OÖ)        65,605 %

Dressurprüfung Klasse M
1.         Anna-Leonie Ofenheimer / Sa Coeur (W)     69,491 %
2.         Jacqueline Toniutti / Lorbas von der Aue (ST)          66,759 %
3.         Thomas Chalupsky-Fries / Alassio’s Boy (NÖ)          66,435 %
3.         Johanna Küssinger / Don Corleone (W)        66,453 %