Donaueschingen, 14. August 2019 – Das deutsche Aufgebot ist das größte bei den Europameisterschaften der Vierspänner im Rahmen des CHI Donaueschingen – 63. S.D. Fürst Joachim zu Fürstenberg Gedächtnsturnier.

Neun Frauen und Männer an den Leinen durfte der Fahrausschuß mit Bundestrainer Karl-Heinz Geiger benennen. Das ist der Vorzug, wenn man Gastgeber eines kontinentalen Championats ist. Und wie das so ist bei einer EM im eigenen Land – das neunköpfige Aufgebot ist hochmotiviert….

Großes deutsches Aufgebot
Es sind echte Routiniers dabei und – was es im Fahrsport schon lange nicht gab –  zwei Frauen. Mareike Harm aus dem schleswig-holsteinischen Negernbötel ist kein Championatsneuling mehr, die 33-jährige war die erste Frau in der Geschichte des deutschen Fahrsports, die in eine Nationenpreismannschaft berufen wurde und das war 2013 bei den Europameisterschaften in Ungarn. 2017  bei der EM in Schweden war sie dabei und gewann mit ihren Kollegen Silber, auch zur WM nach Tryon reiste Harm 2018 als Teamfahrerin.
 
Erst 23 Jahre jung ist Anna Sandmann aus Laehden, die beim CHIO Aachen zum Team gehörte. Die Tochter des hocherfolgreichen deutschen Vierspännerfahrers Christoph Sandmann hat auch eine Nominierung für die Zweispänner-WM in Drebkau Ende August. Im Zweispänner hat sie schon DM-Silber gewonnen und sie war 2011 die jüngste Teilnehmerin der Zweispänner-WM in Frankreich. Anna Sandmann ist zusammen mit ihrem Vater Christoph für Donaueschingen nominiert. Zweimal Gold, zweimal Silber und drei Bronzemedaillen bei Weltmeisterschaften gehören zu seiner Erfolgsbilanz, sowie der Weltcupsieg 2008.
 
Und neben Sandmann senior sind es Fahrsportgrößen wie Georg von Stein (Modautal), Baden-Württembergs Michael Brauchle (Aalen), Sebastian Heß (Ubstadt-Weiher), Rene Poensgen (Eschweiler), Markus Stottmeister (Bösdorf) und Dirk Gerkens (Paderborn), die deutsche Farben bei der EM in Donaueschingen vertreten. Sebastian Heß war schon für Aachen erste Reserve. In Rastede traten Geerkens, Stottmeister und Poensgen zum Formcheck vor der EM an. Katharina Abel aus Ketsch ist in die Reserveposition gerückt.
 
Weltmeisterliche Unterstützung
Bundestrainer Karl-Heinz Geiger wird also alle Hände voll zu tun haben – und erhält dabei weltmeisterliche Unterstützung wie schon 2017 in Göteborg. Boyd Exell, Australier mit Wohnsitz in den Niederlanden, Rekord-Weltcupsieger und mehrmaliger Weltmeister, wird dem Bundestrainer zur Seite stehen. “Boyd kann allen dressurmäßig noch Schliff mitgeben, er sieht, wo man noch den einen oder anderen Punkt herausholen kann”, so Geiger über den Vierspänner-Promi.

“Mit dem Resultat in Aachen war ich noch nicht so ganz zufrieden”, so der Bundestrainer, “gerade im Hindernisfahren hätte ich mir mehr gewünscht”. Der Bundescoach weiß genau was die Konkurrenz kann, so wie es auch seine Teammitglieder wissen und die Konkurrenz kommt wie in den Vorjahren aus den Niederlanden, Frankreich und Belgien. “Das ist die klassische Situation, diese drei Länder und Deutschland liefern sich immer die größte Konkurrenz”, so Geiger.
 
Insbesondere die Niederlande sind achtbar aufgestellt mit dem mehrmaligen Weltmeister Ijsbrand Chardon, seinem Sohn Bram und Koos de Ronde. Das deutsche Team wurde 2017 in Göteborg mit Mareike Harm, Christoph Sandmann und Georg von Stein Vize-Europameister, Gold ging an das Team aus den Niederlanden. In der Einzelwertung gewann Christoph Sandmann die Bronzemedaille, Europameister ist der Niederländer Ijsbrand Chardon, Silber ging an den Belgier Edouard Simonet. Und eben jener Simonet kommt mit Glenn Geerts und Dries Degrieck für Belgien nach Donaueschingen.

EM-Kandidatin Mareike Harm zählt zu den wenigen Frauen im EM-Aufgebot in Donaueschingen.
Die 33-jährige aus Schleswig-Holstein vertrat bereits deutsche Farben bei der WM 2018 in Tryon.
(Foto: Stefan Lafrentz)

Starke Niederländer
Das sich Ijsbrand Chardon ungern einen Titel nehmen läßt, ist seit Jahren bekannt. Der temperamentvolle Niederländer wird auch 2019 ganz vorn mitmischen wollen und hat Koos de Ronde und Bram Chardon an seiner Seite. Benannt haben die Niederländer aber auch Mark Weusthof, Peter de Ronde, Edwin van der Graaf und Hans Heus.
 
Frankreich – Großbritannien – Schweden
Frankreichs Aufgebot wird angeführt von Benjamin Aillaud und Thiebault Coudry, beide mit der Erfahrung dreier WM-Teilnahmen ausgestattet und weltcuperfahren.  Anthony Horde und Sebastian Vincent ergänzen das französische Aufgebot. Bei den Briten ragen die Namen Pippa Basset und Wilf Bowman-Ripley heraus – Basset stammt ebenso wie Bowman-Ripley aus einer Fahrsportdynastie, während Schweden keine drei Gespanne nach Donaueschingen senden kann. Axel Olin – der in Donaueschingen im vergangenen Jahr stürzte, aber sonntags wieder unverdrossen auf dem Bock saß – vertritt schwedische Farben gemeinsam mit Fredrik Persson. Ein Fahrer wie der schnelle Tomas Eriksson ist aktuell weit und breit nicht in Sicht.
 
Ab Freitag geht es um Edelmetall im fürstlich-fürstenbergischen Schlosspark. Dann beginnt die erste Teilprüfung Dressur ab 09.00 Uhr und schon dort können Chancen gewonnen oder vergeben werden. Am Samstag folgt die spektakulärste Teilprüfung, der Marathon im Gelände rund um das Stadion ab 10.00 Uhr. Den Abschluss bildet am Sonntag das Hindernisfahren. Erst dann werden die Medaillen in der Einzel- und Mannschaftswertung vergeben.

Quelle: Pressemitteilung