Es waren die erwarteten britischen Festspiele bei der 13. von 16 Etappen der LGCT  in London. Vier der sieben Stechteilnehmer kamen im Großen Preis aus Großbritannien.

Am Ende hatte Vorjahressieger Scott Brash (GBR) mit seinem Nachwuchspferd Hello Mr. President wieder die Nase vorn. Das Heimpublikum jubelte. Auf den zweiten Platz ritt sich der amtierende Europameister Peder Fredricson (SWE), Dritter wurde im  historischem Royal Hospital Chelsea  Ludger Beerbaum (GER).

„Es ist wunderbar, hier vor diesem fantastischen Publikum reiten zu dürfen. Ich habe ein unglaubliches Pferd, das die nächste Generation für mich darstellt. Dies ist ein ganz spezielles Gefühl und eine große Ehre für mich“, sagte ein emotionaler Scott Brash.

2016 gewann der Olympiasieger von 2012, Ben Maher (GBR) vor heimischer Kulisse .  2017 standen die Landsmänner Scott Brash (ebenfalls Mannschafts-Olympiasieger von 2012) und Ben Maher als erster und zweiter auf dem Podium.  

Diesmal wollten der Ire Denis Lynch, der deutsche vierfache Olympiasieger Ludger Beerbaum und  der amtierende Europameister Peder Fredricson  es den beiden Vorjahressiegern sowie der britischen Springreiterlegende Michael Whitaker, und dem Doppel-Europameister der Jungen Reiter, Harry Charles, das Siegen  so schwer wie möglich machen.

Parcourschef Ulliano Vezzani stellte einen Stechparcours zusammen, der den sieben Reitern einen regelrechten Renngalopp mit kurzen Wendungen über die Hindernisse abverlangte.

Scott Brash – Sieger in London 2017 und 2018 – Foto: LGCT / Stefano Grasso

Scott Brash legte mit seinem erst neun Jahre alten und blitzschnellen Hello Mr. President vor (0/38.88). Ludger Beerbaum hatte auf dem 15 Jahre alten und erfahrenen Casello nichts dagegen zu setzen (0/41.15. Michael Whitaker musste drei Abwürfe auf dem ebenfalls neun Jahre alten El  Wee Widge in Kauf nehmen.

Dann kam der schnelle zehn Jahre alte Wallach Hansson unter dem Stilisten Peder Fredericson (0/39.84) fehlerfrei aus dem Parcours. Nicht schnell genug für Scott Brash, doch ausreichend für Platz zwei. Der Ire Denis Lynch auf RMF Echo beendete mit den Parcours mit einem Abwurf.

Ein englischer Sieg stand zwei Reiter vor Schluss bereits fest.  Mit einem Abwurf auf seinem beendete das Nachwuchstalent Harry Charles den LGCT Großen Preis von London. Das war aller Ehren wert. Zum Schluss wollte der Führende der LGCT-Rangliste, Ben Maher, den dritten Saisonsieg einfahren. Am vorletzten Sprung fiel die Stange. In der Endabrechnung hieß das Platz vier mit seinem erst neunjährigen Superpferd Explosion W.

Im Ranking führt Ben Maher vor der 14. Etappe, die am kommenden Wochenende in Valkenswaard stattfindet, weiterhin mit 270 Punkten vor Harrie Smolders (234) und Edwina Tops-Alexander (212).

Am Nachmittag hatten Ben Maher und Nicola Philippaerts  in der Teamwertung der Global Champions League zum  vierten Mal in dieser Saison gewonnen – und damit die Führung der London Knights mit 299 Punkten ausgebaut vor den Valkenswaard United (261) und Miami Celtics (206).

Pressekonferenz

Jan Tops, LGCT Gründer und Präsident: „Die LGCT ist bekannt dafür, die besten Reiter zu haben. Wenn am Ende des Tages diese Reiter auf dem Podium stehen, dann ist das für das Publikum fantastisch. Es war schön, den Kampf zwischen Ben und Scott anzuschauen. Was Ben in diesem Jahr erreicht hat, ist sagenhaft – und Scott hatte ein junges Pferd am Start, das definitiv seine Zukunft vor sich hat. Ich wette in dieser Saison auf Ben, der zwei großartige Pferde unter dem Sattel hat. Ludger hat sich heute für die  GC Playoffs qualifiziert, es ist ein Plus, ihn im Finale in Prag zu haben. Er hatte nicht die glücklichste Saison, aber jetzt es ist schön, dass er beim  Super Grand Prix dabei ist. Alle diese Gewinner der Saison am Start zu sehen, wird sehr, sehr interessant.“

 Ben Maher, Führender LGCT: “Glückwunsch an Scott – er hat mit einer unglaublichen Runde begonnen, er hat er sehr schnelles Pferd. Das Glück war nicht ganz auf meiner Seite, heute. Das ist ein großartiges Ergebnis hinsichtlich der Gesamtwertung. Wir sind in guter Verfassung, aber es liegen noch einige Etappen vor uns. Explosion wird jetzt eine Pause bekommen.“

Ludger Beerbaum, Dritter: „Ich freue mich sehr. Um ehrlich zu sein, spiele ich nicht in derselben Liga wie die anderen, die neben mir sitzen. Nichtsdestotrotz nehme ich die Gelegenheit gern wahr, nun an den GC Playoffs teilzunehmen. Wie Jan sagte, hatte ich keinen guten Start in die Saison, ich brach meinen Arm 15mal, dadurch brauchte ich eine Zeitlang für mich und um meinem Rhythmus zu finden. Daselbe gilt für mein Pferd, das 14 Monate ausgefallen war. Unter diesen Umständen bin ich nun sehr sehr froh. Wir hatten bisher ein konstant gutes Jahr. Christian Kukuk ist in der Gesamtwertung an siebter Stelle, dies mit 26 Jahren.“

Peder Fredricson, Zweiter: „Dies ist das erste große Turnier für All In seit den Europameisterschaften, er war eine Weile verletzt. Ich hatte drei kleine Turniere mit ihm. Daher war ich etwas nervös. Ich bin sehr glücklich, wie er sich heute anfühlte. Er wird noch einige Runden brauchen, um wieder ganz der Alte zu sein. Ich versuchte mit Hansson alles, aber Scotts Pferd ist sehr schnell. Ich habe überall, wo es möglich war, Galoppsprünge eingespart, konnte nicht schneller reiten, als ich es tat, ohne Fehler zu riskieren. Also möchte ich Scott gratulieren.“

Scott Brash, Sieger: „Das Glück war heute auf meiner Seite. Mein Pferd ist schnell und vorsichtig. Ich wollte erst die Pferde tauschen, dann habe ich mich für ihn entschieden, weil er in der ersten Runde so gut war. Im Großen Preis fühlte er sich fantastisch an – er war ein wenig müde, so konnte ich ihn leichter reiten  – er sprang wunderbar und ich bin begeistert. Ich wollte vor heimischem Publikum gewinnen, gab mein Bestes und mein Pferd gab heute alles für mich.“

 Bisher qualifizierte Reiter für die LGCT Super Grand Prix at GC Prague Playoffs:
  Scott Brash (Sieger Mexico City)
Edwina Tops-Alexander (Sieger Miami Beach)
Gregory Wathelet (Sieger Shanghai)
Ben Maher (Sieger Madrid)
Harrie Smolders (Sieger Hamburg)
Carlos Lopez (Saint Tropez, zweiter, nach Mahers Sieg)
Peder Fredricson (Sieger Cannes)
Nicola Philippaerts (Sieger Cascais)
Shane Breen (Sieger Monacor)
Sameh El Dahan (Sieger Paris)
Daniel Deusser (Zweitplatziert in Chantilly nach Philippaerts-Sieg)
Alberto Zorzi (Sieger Berlin)
Ludger Beerbaum (Dritter in London, nach den bereits qualifizierten Brash und Fredericson)