Chester Weber hat derzeit einen Lauf. Der 43jährige amerikanische Viererzugfahrer aus Florida, 15facher US-Meister in seiner Disziplin, hat bereits alle drei US-Qualifikationen zu den im September in seinem Heimatland stattfindenden Weltmeisterschaften gewonnen.

 

 

Für ihn und sein Team geht es in diesem Jahr darum, diesem Top-Event seinen Stempel aufzudrücken. Dreimal hat er bereits in der WM-Einzelwertung die Silbermedaille gewonnen. Natürlich gehört er zum Favoritenkreis, will sich aber nicht unter Druck setzen. „Ich bin immer vorsichtig mit Prognosen. Meine Leute und ich arbeiten gut zusammen, damit es nachher gut läuft.“ Auch beim Turnier in Riesenbeck hat er mit einem Sieg in der Dressur (40, 35 Punkte) vor der Deutschen Mareike Harm (43,71 Punkte) und dem fünffachen niederländischen Weltmeister Ijsbrand Chardon (45,19 Punkte) einen guten Auftakt geliefert. „Ich bin sehr zufrieden mit meinen Pferden“, sagt der Fahrer, der die Bodenverhältnisse vor Ort sehr lobt und der auch gespannt ist, wie die anspruchsvollen Hindernisse für die Marathonfahrt zu bewältigen sind.

Seine Pferde sind in Schuss. Er liebt echte Kraftpakete, das haben die Zuschauer schon beim Tierarzt-Check registriert. Besonders zufrieden sind er und seine niederländische Trainerin Mieke Tergouw dabei mit dem 7Jahre alten Gouveneur, der sein erstes internationales Turnier in Europa bestreitet.  

Chester Weber gewinnt die Dressur im Vierspännerfahren  – Foto:RI

Nachdem die Durchlässigkeit und die akkuraten Ausführungen verschiedenster Lektionen abgefragt wurden, geht es am morgigen Samstag bei der Marathonfahrt durch den Surenburger Wald (14.30 Uhr) um die Kondition, um das Galoppiervermögen – und darum, ob die Vorbereitung der anwesenden Kutschenfahrer gut gelungen ist. „Wir sind vor dieser Prüfung drei-viermal bei den sieben Hindernissen im Wald, schauen uns die Varianten an, die wir nachher im Wettkampf auswählen“, sagt Chester Weber, der selbst durch tägliches Krafttraining und Jogging seinen Körper fit hält. Die mentale Stärke holt sich der – wie er selbst sagt „Detailbesessene“, der stets daran arbeite, exzellente Auftritte zu liefern –  zwischen den Wettbewerben in Ruhe und Abgeschiedenheit. Kasernierte Trainingslager vor Championaten seien nichts für ihn, meint er lachend.

Nach dem abschließenden Hindernisfahren mit Siegerrunde am Sonntag (ab 9 Uhr) geht es für alle Fahrer in die heiße Phase vor der WM. Aachen ist noch einmal ein Höhepunkt, dann das Turnier im holländischen Beekbergen, danach geht es für Chester Weber nach Florida, um die Pferde an das heiße Klima in Tryon zu gewöhnen. Eine kurze Pause soll zum Krafttanken für die Zweibeiner ebenso wie für die Vierbeiner genutzt werden. Am 21. September beginnen dann die Weltmeisterschaften.

Und weil nach dem Turnier wieder vor dem Turnier bedeutet, sind nach der WM die Hallenpferde der Viererzugfahrer wieder im Einsatz, wenn die Hallen-Weltcupsaison beginnt.

Dressur/Vierspännerfahren: www.eventcontent.hippodata.net/1557/docs/erg23.pdf