Am 12 und 13. Mai dieses Jahres war es wieder soweit. Das legendäre Spring-Derby in Hamburg ging in seine 89. Auflage. Vor 25.000 Zuschauern gingen die erfolgsverwöhnten deutschen Reiter dabei leider leer aus. Erstmals seit fast 30 Jahren konnte der Brite Matthew Sampson den mit 120.000 Euro dotierten Klassiker im Pferdesport-Kalender für sich entscheiden. Im Dressurreiten setzte sich die Finnin Emma Kanerva durch.

 

Fehlerfrei im Stechen

Um den Sieger im diesjährigen Spring-Derby in Hamburg zu ermitteln, musste der Gewinner Matthew Sampson auf seiner Stute Gloria erst ins Stechen. Neben dem 29-jährigen Briten bewältigten nur zwei weitere Reiter den 1250 Meter langen Kurs ohne Fehler.  Damit erhöhte sich die Anzahl der fehlerfreien Kursabsolvierungen auf 157 Reiter. So erreichte der Grevenbroicher Gilbert Tillmann auf seinem Pferd Claus-Dieter wie schon im Jahr zuvor den zweiten Platz. Ein Makel war der Abwurf im entscheidenden Umlauf. Den dritten Platz belegte die Vielseitigkeits-Weltmeisterin Sandra Auffarth. Auf der Stute La Vista holte die 31-jährige aus Ganderkesee acht Fehlerpunkte im entscheidenden Stechen. Seit über 43 Jahren hat es nun keine Frau mehr geschafft, das traditionsreiche Derby für sich zu entscheiden. Die deutschen Springreiter warten seit nun mehr als drei Jahren auf einen Sieg bei dem traditionsträchtigen Spring-Derby in der Hansestadt.

Ein überglücklicher Sieger

Nach seinem überzeugenden Triumph zeigte sich Sampson euphorisch: „Es ist unglaublich. Ich wusste, dass Gloria der Parcours liegt. Doch so gut, das hätte ich nicht gedacht“, sagte der sichtlich erfreute Brite gegenüber den Medien. Der Erfolg des 28-jährigen Briten ist umso überraschender, da er eigentlich (noch) nicht zur Elite der englischen Springreiter gehört. Doch der Sieg beim traditionsreichen Spring-Derby in Hamburg könnte die Quoten für ihn und sein Pferd erhöhen. Da der Pferdesport im Bereich der Online-Wetten sehr beliebtist, ist es nicht unwahrscheinlich, dass der Name Matthew Sampson auch in den folgenden Spring-Derbys weit oben stehen könnte.

Überraschend gutes Debüt für Auffarth

Einen besonders eindrucksvollen dritten Platz belegte die 31-jährige Sandra Auffarthmit ihrer Stute La Vista. Die Vielseitigkeits-Weltmeisterin trat das erste Mal beim Springreiten an und musste nur zwei Experten den Vortritt lassen. Zwei kleine Unkonzentriertheiten beim Absprung kosteten die Buschreiterin den geschichtsträchtigen Gewinn des Spring-Derbys. Sie wäre die erste Frau seit 43 Jahren gewesen, die das Derby in Hamburg gewonnen hätte. Trotzdem zeigt sich die Weltmeisterin aus Ganderkesee für die nächsten Jahre optimistisch: „Ich glaube, wir haben hier ein paar gute Jahre vor uns“, sagte sie nach dem Springreiten bezogen auf ihre Zukunft beim Derby in der Hansestadt.

Auch Dressurreiten mit Pferdewechsel

Die 60. Auflage des traditionellen Dressurreitens konnte die Finnin Emma Kanerva für sich entscheiden. Die 31-jährige setzte sich vor Jan-Dirk Gießelmann aus Barver und der Australierin Kristy Oakley durch. Traditionell wird das Derby mit einem Pferdewechsel ausgetragen. Die Frage, wie die Reiter mit den Pferden der Konkurrenz zurechtkommen, sorgt immer wieder für Spannung und unvorhersehbare Ergebnisse. Die Gewinnerin Kanerva verriet nach dem Sieg ihr Erfolgsgeheimnis: „Ich bin einfach nach Gefühl geritten und hatte eine Menge Spaß“, so die Skandinavierin. Sie kann sich über die 30.000 Euro Sieg-Prämie freuen.