Von 07. bis 09. April 2023 ging das zweite Turnierwochenende beim Sportunion Reitclub Hofinger in Braunau (OÖ) erfolgreich über die Bühne. Das international besetzte Dressur- und Springturnier war mit über 2.000 Starts erneut sehr gut besucht. In den Hauptbewerben setzten sich Reiter*innen aus Deutschland durch. Allen voran Sönke Kohrock und Alexandra Eiband.

Das zweite Turnierwochenende der Frühjahrsserie beim Reitclub Hofinger im oberösterreichischen Braunau ist geschlagen. Das dreitägige Dressur- und Springreitturnier übertraf sogar jenes der Vorwoche: In den 59 Bewerben, die parallel auf vier Turnierplätzen ausgetragen wurden, konnten 2.138 Starts gezählt werden. Das sind 178 Starts mehr als in der Vorwoche. Es waren Reiter*innen aus acht Nationen, nämlich aus Österreich, Deutschland, der Schweiz, Rumänien, Portugal, Albanien, Griechenland und Luxemburg, am Start. Highlights der 21 Dressur- und 37 Springbewerbe waren der Prix St. Georges (Dressur) sowie der Große Preis von Ranshofen (Springen). Beide Bewerbe entsprechend der schweren Klasse und wurden am Sonntag-Nachmittag ausgetragen. Für die Youngsters gab es am Sonntag zudem einen Führzügelbewerb. Hier waren Kinder im Alter von vier bis acht Jahren startberechtigt.

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Sönke Kohrock auf seinem Weg zum Grand-Prix-Sieg. Foto: © Brunnmayr Fotografie & Design, Benedikt Brunnmayr

Kohrock gewinnt Grand Prix
Abschluss und Highlight des zweiten Turnierwochenendes in Ranshofen war am Sonntagnachmittag der Große Preis von Ranshofen, eine Standardspringprüfung über 140 cm, die mittels Stechen entschieden wurde. Sieben der 29 Teilnehmer*innen beendeten den von Parcoursbauer Franz Madl geplanten Kurs fehlerfrei und zogen damit in das Stechen um den Sieg ein. Der verkürzte Stechparcours führte auf einer Länge von 360 Metern über sieben Hindernisse mit acht Sprüngen. Als erster Starter ging der Deutsche Ruven Simon mit Clarissa T ins Rennen. Er blieb erneut fehlerfrei und legte mit 44,73 Sekunden einen soliden Grundstein. Die nächsten drei Paare im Stechen kassierten allesamt Abwürfe. Erst der vorletzte Starter, der international erfolgreiche Sönke Kohrock, wurde Simon wieder gefährlich. Er war mit Coupon de Coeur ins Stechen eingezogen. Kohrock legte seinen Ritt deutlich auf Sieg an. Er wählte eine schnelle Grundgaloppade, riskierte mit engen Wendungen und nutzte die Geraden, um zusätzlich Zeit herauszuholen. Das machte sich bezahlt. Coupon de Couer trug ihn fehlerfrei in 41,98 Sekunden über die Ziellinie. Das Duo ging in Führung. 

„Ich kenne Coupon de Coeur seit er vier Jahre alt ist und damit in- und auswendig. Ich weiß, was ich ihm zumuten und zutrauen kann. Heute hat alles perfekt gepasst. Er ist super gesprungen!“

Sönke Kohrock

Letzter Starter im Stechen war der ebenfalls aus Deutschland angereiste Bernd Herbert, der an dem Wochenende in der schweren Klasse bereits drei Top-Drei-Platzierungen, darunter einen Sieg, gesammelt hatte. Er hatte sich im Großen Preis mit beiden an den Start gebrachten Pferden für das Stechen qualifiziert. Mit Wallach Chinchillo hatte er im verkürzten Parcours allerdings vier Strafpunkte kassiert. Mit Conjack griff er als letzter Starter Kohrocks Bestmarke an und kam ihm tatsächlich gefährlich nahe. Die Uhr stoppte bei 42,78 Sekunden. Damit verdrängte Herbert Ruven Simon auf den dritten Rang und durfte sich hinter Kohrock über Platz zwei im Grand Prix freuen. 

„Das war mit Coupon de Coeur das erste Turnier nach der Winterpause. Er ging Freitag und Samstag schon zwei Einlaufrunden. Aber dass es heute so gut klappt, hätte ich nicht gedacht und erwartet. Coupon de Coeur ist einfach ein tolles Pferd. Ich kenne ihn seit er vier Jahre alt ist und damit in- und auswendig. Ich weiß, was ich ihm zumuten und zutrauen kann. Heute hat alles perfekt gepasst. Er ist super gesprungen. Ich bin glücklich und blicke sehr positiv in Richtung kommende Turniersaison“, sagt der Grand-Prix-Sieger, Sönke Kohrock. 

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Bernd Herbert und Lutz Löwenherz räumten groß ab. Foto: © Brunnmayr Fotografie & Design, Benedikt Brunnmayr

Siegesserie im Parcours
Mehrere Siege an einem Wochenende gelingen gerade in Springbewerben nicht vielen Reiter*innen. Umso beeindruckender ist es, wenn sich ein Reiter mit ein- und demselben Pferd mehrfach gegen die Konkurrenz durchsetzen kann. Das gelang an diesem Wochenende dem Zweitplatzierten des Großen Preises, Bernd Herbert mit Lutz Löwenherz. Am Freitag ging das Duo in der Standardspringprüfung über 130 cm, was der mittelschweren Klasse entspricht, an den Start. Es blieb fehlerfrei und sorgte mit 58,06 Sekunden für die Bestzeit. Am Samstag startete der Deutsche in der schweren Klasse, der Standardspringprüfung über 140 cm. Lutz Löwenherz trug seinen Reiter erneut fehlerfrei über den Parcours. Die Zeitmessung stoppte bei 63,79 Sekunden, was erneut die Bestzeit und damit den zweiten Sieg des Wochenendes bedeutete. Am Sonntag startete Herbert mit Lutz Löwenherz erneut über 130 cm. Und noch einmal kamen die beiden mit weißer Weste und Bestzeit ins Ziel und feierten den dritten Sieg des Wochenendes. Die weiteren Podestplätze gingen mit Sönke Kohrock auf Cayenne und Mary-Ann Fuchs auf Dollar Boy K ebenfalls an Gastreiter aus Deutschland. Auch Sie beendeten den Kurs ohne Spring- und Zeitfehler.

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Alexandra Eiband setzte sich im Viereck durch. Foto: © Brunnmayr Fotografie & Design, Benedikt Brunnmayr

Eiband feiert Doppelsieg im Viereck
Beobachter*innen der Reitturniere in Ranshofen wissen, dass im Dressurviereck immer wieder zwei Namen ganz oben auf der Ergebnisliste aufscheinen: Alexandra Eiband und Alexander Spohr. Die beiden Deutschen setzten ihre Erfolgsserie bei den diesjährigen Ranshofen Masters fort und unterstrichen damit ihr konstant hohes Niveau. In der Dressurprüfung der schweren Klasse am Freitag setzte sich Alexandra Eiband im Sattel von City Man bereits mit 69,120 % gegen die Konkurrenz durch. Alexander Spohr, der den Prix St. Georg am vergangenen Wochenende gewonnen hatte, wurde mit seinem Fuchswallach Diabolo WL mit 68,473 % Zweiter. Am Samstag drehte sich das Ergebnis. Spohr gewann den Bewerb mit 68,816 % vor Eiband mit 68,465 %. Im FEI Prix St. Georges am Ostersonntag ging Eiband mit zwei Pferden an den Start. Mit City Man gelang ihr eine überaus harmonische Runde, die vom Richterkollegium mit 70,000 % belohnt wurde. Auch die Vorstellung mit Zweitpferd RPZ De Vito ging auf. Eiband verließ das Viereck mit 68,509 %. Das bedeutete Platz zwei und damit den Doppelsieg im Hauptbewerb der Dressur. Auch Alexander Spohr lieferte mit Diabolo WL erneut ab und wurde mit 67,500 % Dritter. 

„Ich bin begeistert von dem Turnier, vor allem von der Organisation! […] Ich bin sehr stolz auf mein Pferd und freue mich wieder mal nach Ranshofen kommen zu dürfen!“

Pia Waldbauer

Amazonenpower in Klasse M
An allen drei Turniertagen fanden im Viereck Prüfungen der mittelschweren Klasse statt. Und an allen drei Tagen besetzten deutsche Gastreiterinnen die Spitzenplätze. Freitag und Samstag entschied Vera Breidenbach mit FBW Fürstin Primavera die Bewerbe für sich. Sie knackte am Freitag als einzige Teilnehmerin die 70-Prozent-Marke (70,588 %). Am Samstag beendete sie den Bewerb mit der Wertung 68,694 %. Am Sonntag war sie nicht mehr am Start. Der Sieg ging nun an ihre Landsfrau Pia Waldbauer, die den westfälischen Wallach Saphier vorstellte. Das Duo war am Freitag Vierter (67,696 %), am Samstag Fünfter (66,757 %) geworden. Am Sonntag erhielten sie mit 67,325 % die höchste Wertung und gewannen den Bewerb. 

„Ich bin das erste Mal in Ranshofen gewesen und bin begeistert von dem Turnier, vor allem von der Organisation! Saphier war heute [Anm.: am Sonntag] sehr ausgeglichen und konzentriert. Somit konnte ich das Bestmögliche herausholen, wobei wir auch die letzten beiden Tage immer eine Platzierung mitnehmen konnten. Ich bin sehr stolz auf mein Pferd und freue mich wieder mal nach Ranshofen kommen zu dürfen“, sagt Waldbauer.

Die weiteren Podestplätze gingen an jene zwei Reiterinnen, die schon am vergangenen Wochenende ganz vorne mitgeritten waren. Die Siegerin der M-Dressur des vergangenen Sonntages, Johanna Dankl, platzierte sich mit ihrem Oldenburger A la Bonheur S auf dem dritten Rang. Alexandra Eiband, die am vergangenen Sonntag mit RPS De Vito auf den zweiten Platz geritten war, stellte diese Woche Donna Noble vor und beendete das Wochenende erneut mit einem zweiten Rang in der Dressurprüfung der Klasse M.

pia waldbauer saphier
Pia Waldbauer gewann in der Klasse M.Foto: © Brunnmayr Fotografie & Design, Benedikt Brunnmayr

Heimerfolge des RC Hofinger
Insgesamt sechs Platzierungen gingen am zweiten Turnierwochenende auf das Konto der Teamreiterinnen des RC Hofinger. Katharina Floth platzierte sich mit ihrer in Hannover gezogenen Rappstute Liza Minelli am Freitag in der Dressurprüfung der Klasse S mit 66,528 % auf dem vierten Rang. Nadine Schmidbauer sorgte mit Bonaparte HS für eine weitere Platzierung im Viereck. Sie wurde in der Dressurprüfung der Klasse A am Freitag mit der Wertnote 7,0 Siebte. Lena Pelikan stellte Cheeky K am Sonntag in der Dressurreiterprüfung der Klasse A vor. Sie wurde mit der Note 7,50 Zweite. Mit ihrem Zweitpferd Soraya war Pelikan zudem im Springparcours erfolgreich. Sie holte in den beiden Einlaufspringprüfungen über 80 und 90 cm am Freitag zwei erste Plätze. Ellen Hayd ging mit Elton in der Standardspringprüfung über 115 cm am Sonntag an den Start. Mit einem fehlerfreien Ritt in 54,88 Sekunden beendete sie den Bewerb auf dem vierten Endrang. 

lena pelikan cheeky k
Lena Pelikan und…
nadine schmidbauer
Nadine Schmidbauer sammelten Schleifen für den RC Hofinger. Fotos: © Brunnmayr Fotografie & Design, Benedikt Brunnmayr

Countdown zum Finale
Beim RC Hofinger geht es am kommenden Wochenende in die finale Runde der Frühjahrs-Serie. Die Ranshofen Masters powered by HOFMAGbilden von 14. bis 16. April den Abschluss der ersten Ranshofner Turnierserie des Jahres. Große Highlights des dritten Wochenendes werden der Grand Prix Spezial sowie das Finale der HOFMAG Dressage Tour (Intermediaire I) in der Dressur sowie der Grand Prix powered by HOFMAG (Standardspringprüfung 150 cm mit Stechen) im Springen. 


Ergebnisse Sonntag, 09.04.2022 (jeweils Top-Drei)

Standardspringprüfung 140 cm mit Stechen

  1. Sönke Kohrock / Cupon de Coeur (GER)                     0/41,98 (im Stechen)
  2. Bernd Herbert / Conjack (GER)                                        0/42,78 (im Stechen)
  3. Simon Ruven / Clarissa T (GER)                                       0/44,73 (im Stechen)

Standardspringprüfung 130 cm

  1. Bernd Herbert / Lutz Löwenherz (GER)    0 / 58,35
  2. Sönke Kohrock / Cayenne (GER)                   0/ 58,59
  3. Mary-Ann Fuchs / Dollar Boy K (GER)        0/60,56

Dressurprüfung Kl. S (FEI Prix St. Georges)

  1. Alexandra Eiband / City Man (GER)                                        70,000 %
  2. Alexandra Eiband / RPZ De Vito (GER)                                  68,509 %
  3. Alexander Spohr / Diabolo WL (GER)                                     67,500 %

Dressurprüfung Kl. M (FEI Junioren EZ)

  1. Pia Waldbauer / Saphier (GER)                                       67,325 %
  2. Alexandra Eiband / Donna Noble (GER)                     66,316 %
  3. Johanna Dankl / A la Bonheur S (GER)                         65,702 %