Der Sportunion Reitclub Hofinger lud von 31. März bis 02. April zum großen Spring Opening. Sportler*innen aus dem In- und Ausland folgten der Einladungen und traten bei dem dreitägigen Spring- und Dressurturnier gegeneinander an. 1.960 Starts wurden verzeichnet. Lea-Sophia Gut und Alexander Spohr siegten in den Hauptbewerben.

Drei Tage lang kamen Fans des Reitsportes beim RC Hofinger im oberösterreichischen Braunau voll auf ihre Kosten. Denn im Rahmen des dreitägigen Spring Opening wurden von 31. März bis 02. April 21 Dressur- und 37 Springreitbewerbe ausgetragen. Diese reichten von der lizenzfreien Einsteigerklasse bis hin zur schweren Klasse. 1.960 Mal – und damit knapp100 Mal öfter als im Vorjahr – ertönte an dem Wochenende die Startglocke. Das nationale Reitturnier im Braunauer Ortsteil Ranshofen wurde von Reiter*innen aus sieben Nationen – darunter auch exotischen Ländern wie Australien oder Georgien – besucht. Insgesamt fielen 85 Entscheidungen in 58 Bewerben. Diese wurden an allen drei Tagen parallel auf vier Reitplätzen ausgetragen.

gut lea sophia
Lea-Sophia Gut krönte ihr Wochenende mit einem Doppelsieg. Foto: © Brunnmayr Fotografie & Design, Benedikt Brunnmayr

Doppelsieg im Hauptbewerb

Mit Hindernissen in Höhe von 140 cm und einem Stechen um den Sieg endete am Sonntagnachmittag das Spring Opening in Ranshofen. Der Hauptbewerb der Disziplin Springen entspricht der schweren Klasse. Insgesamt 20 Reiter*in-Pferd-Paare stellten sich der Herausforderung und versuchten in erster Linie den Grundumlauf fehlerfrei zu bewältigen. Das gelang lediglich fünf Paaren. Sie zogen damit in ein Stechen um den Sieg ein. Im verkürzten Stechparcours gilt es natürlich, erneut fehlerfrei zu bleiben. Jedoch liegt der Fokus auch vermehrt auf der Zeit. Denn wer am schnellsten mit den wenigsten Fehlerpunkten ins Ziel kommt, gewinnt. Von den fünf ins Stechen eingezogenen Paaren blieben drei erneut fehlerfrei. Die Sensation: Eine Reiterin war darunter zweimal vertreten.

Die erst 21-jährige Lea-Sophia Gut bewies Nerven und pilotierte beide ins Stechen gebrachte Pferde erneut fehlerfrei durch den Parcours. Damit nicht genug, sorgte die Deutsche, die im Jahr 2016 ihr internationales Debüt gab, auch für die beiden schnellsten Zeiten. Mit Landinos überritt sie die Ziellinie nach 41,23 Sekunden, mit Canturia nach 41,99 Sekunden. Damit krönte sie sich verdient zur Doppelsiegerin des Hauptbewerbes.

gp jakub mikulica
Die Grand Prix Siegerin und die Platzierten. Foto: © Jakub Mikulica



Ganz überraschend kam der Sieg nicht. Gut hatte bereits an den vorherigen Turniertagen aufgezeigt. Am Freitag platzierte sie sich in der Springprüfung über 135 cm mit zwei fehlerfreien Ritten mit Landinos auf Rang 3 und mit Londoner auf Rang 6. Am Samstag beendete sie die Standardspringprüfung über 140 cm mit Canturia fehlerfrei auf dem zweiten Endrang und platzierte sich mit Landinos mit vier Fehlerpunkten auf dem 11 Rang. 
Rang drei im Hauptbewerb am Sonntag blieb mit Thomas Schachinger und Holsteiner Chin in Oberösterreich. Schachinger beendete den Parcours fehlerfrei in 46,47 Sekunden.


Krackow über 130 cm erfolgreich
In den Bewerben über 130 cm kam ein Sieger ebenfalls aus Oberösterreich. Der für den RSC Eggelsberg reitende Jürgen Krackow setzte sich am Samstag gegen 30 Kontrahent*innen durch und ritt mit Schimmelstute Hedwig zum Sieg. Er bewältigte den Parcours fehlerfrei in 59,06 Sekunden und nahm damit der zweitplatzierten Juliane Stöckl (GER) rund fünf Sekunden ab. Komplettiert wurde das Podest von der Kärntnerin Julia Schönhuber mit Benneton Z. Auch sie kam mit weißer Weste ins Ziel. Im Bewerb am Freitag war das Podest rein mit Gastreitern aus Deutschland besetzt. Ann-Sophie Seidl gewann den Bewerb mit DSP Taquadriga (0/66,68) vor Michael Fitzsch mit Le Grand (0/66,93) und Sandra Viehweg-Mayer mit Cyrill (0/69,03). Auch am Sonntag setzte sich eine deutsche Phalanx durch. Paula Bauer gewann den Bewerb mit einer fehlerfreien Runde auf ihrem Bayerischen Wallach Stanton vor Korbinian Hain mit Nayomie und Helmut Schönstetter mit EIC Arwen. Für Bauer und Stanton war es übrigens der zweite Sieg des Wochenendes: Sie waren schon am Samstag in der Standardspringprüfung über 125 cm ungeschlagen geblieben. 

krackow
Jürgen Krackow war am Wochenende erfolgreich. Am Foto mit Le Kannan. Foto: © Brunnmayr Fotografie & Design, Benedikt Brunnmayr
spohr alexander
Alexander Spohr holte einen weiteren Sieg in Ranshofen. Foto: © Brunnmayr Fotografie & Design, Benedikt Brunnmayr

Spohr in Viereck siegreich
Im Dressurviereck wurden an dem Wochenende insgesamt drei Bewerbe der schweren Klasse ausgetragen. Die Ergebnisse waren in allen drei ähnlich. Am Freitag gelang der deutschen Katharina Sieger mit ihrem Q Silberaster’s Quaterback eine harmonische Runde, die mit 69,769 % und dem Sieg belohnt wurde. Am Samstag wiederholte sie ihre Leistung und ritt mit 69, 561 % erneut auf den ersten Platz. Auch am Sonntag standen die Zeichen nach einer weiteren schönen Runde im Prix St. Georges auf Sieg. Das Richterkollegium verlieh Sieger 68,070 %. Doch ihr Landsmann Alexander Spohr sollte sie um wenige Hundertstel-Prozent schlagen. Spohr ist Stammgast in Ranshofen und war bereits im Jahr 2022 mehrfach siegreich vom Platz gegangen. Auch am Palmsonntag überzeugte er mit seinem De-Niro-Nachkommen Diabolo WL und setzte sich mit 68,114 % an die Spitze. „Das Wochenende war wieder hervorragend organisiert und wir hatten – trotz des schlechten Wetters – sehr viel Spaß! Diabolo und ich mussten uns nach einer Verletzungspause am Freitag und Samstag wieder aneinander ‚gewöhnen‘ und hatten noch einige Fehler. Am Sonntag lief er dann wieder wie gewohnt, war gut drauf, hochmotiviert und hat viel Spaß gemacht. Ich freue mich außerordentlich über den Sieg im Prix St. Georges!“, sagt Spohr.

Alexandra Eiband, die ebenfalls zum Stammklientel der Ranshofner Turniere zählt, war der Spitze an allen Turniertagen dicht auf den Fersen und durfte sich über zwei zweite Plätze am Freitag und Samstag sowie den dritten Rang am Sonntag freuen. Sie absolvierte die Prüfungen im Sattel von City Man H.S. 

„Wir mussten uns nach einer Verletzungspause […] wieder aneinander gewöhnen […]. Am Sonntag lief Diabolo dann wieder wie gewohnt, war gut drauf, hochmotiviert und hat viel Spaß gemacht.“

Alexander Spohr

Oberösterreichische Siege in Klasse M

In der mittelschweren Klasse gab es an dem Wochenende zunächst kein Vorbeikommen an Katharina Haas. Die Oberösterreicherin vertritt Österreich regelmäßig erfolgreich auf internationalen Turnieren und war Teil der Equipe für das CDI5* in Doha (QAT) Ende Februar. Auch die Teilnahme an Nachwuchs-Europameisterschaften stehen auf ihrer Erfolgsliste. Am Turnier in Ranshofen stellte Haas den zehnjährigen Oldenburgerhengst Fitzcarraldo vor. Im Auftaktbewerb am Freitag knackte sie als einzige Reiterin die 70 %-Marke (70,882 %) und setzte sich mit knapp drei Prozentpunkten Vorsprung deutlich von der Konkurrenz ab. Auch am Samstag überzeugte das Duo das Richterkollegium und gewann den Bewerb mit 68,063 %. Schließlich ging Haas mit Fitzcarraldo am Freitag auch in der schweren Klasse an den Start. Mit 66,944 % ritt sie auf den dritten Platz und verbuchte so eine weitere Top-Platzierung. 

„Ich bin sehr zufrieden mit Fitzcarraldo, da er im Turniersport noch eher unerfahren ist. Er hat gleich bewiesen, was in ihm steckt“, resümiert Haas. 

Am Sonntag war Haas nicht mehr am Start. Der Sieg im Bewerb der mittelschweren Klasse ging nun an die Deutsche Johanna Dankl mit Oldenburgerwallach A la Bonheur S. Sie erreichte 68,289 %. 

haas katharina
Katharina Haas blieb in der Klasse M ungeschlagen. Foto: © Brunnmayr Fotografie & Design, Benedikt Brunnmayr

„Fitzcarraldo hat gleich bewiesen, was in ihm steckt!“

Katharina Haas
floth katharina
Für den RC Hofinger im Viereck erfolgreich: Katharina Floth…
pelikan lena cheekyk
… und Lena Pelikan. Fotos: © Brunnmayr Fotografie & Design, Benedikt Brunnmayr
pelikan lena soraya
Lena Pelikan sammelte auch Schleifen im Parcours. Foto: © Brunnmayr Fotografie & Design, Benedikt Brunnmayr

Erfolgreiche Teamreiter

Das Spring-Opening beim RC Hofinger wurde von zahlreichen in- und ausländischen Reiter*innen besucht. Doch auch Teammitglieder des RC Hofinger griffen aktiv in das Turniergeschehen mit ein. Etwa Katharina Floth, die ihre selbst gezogene österreichische Rappstute Letizia erfolgreich in den Dressurpferdeprüfungen der Klasse A vorstellte. Am Freitag wurde das Duo mit der Endnote 7,34 Zweiter, am Samstag platzierte das Richterkollegium sie mit der Note 7,58 auf dem vierten Rang. 

Im Springparcours waren Tobias Skiba-Hofinger und Lena Pelikan in Einlaufspringprüfungen erfolgreich. Im Sattel von Corny de Luxe ritt Tobias Skiba-Hofinger am Freitag über 90 cm und am Samstag in der Jungpferdespringprüfung über 105 cm fehlerfrei auf den ersten Platz. Lena Pelikan tat es ihm mit Soraya in den Einlaufspringprüfungen über 80 cm am Samstag und Sonntag gleich. Sie bewies Vielseitigkeit und war auch im Dressurviereck vertreten. Hier erreichte sie mit ihrem zweiten Pferd, der österreichischen Fuchsstute Cheeky K, in der Dressurreiterprüfung der Klasse A am Sonntag die Wertnote 7,70. Damit platzierte sie sich auf dem dritten Rang. 

Gelungener Startschuss

Wer die Reitturniere des RC Hofinger kennt, der weiß: Nach dem Turnier ist vor dem Turnier. Denn die Frühjahr-Serie geht über insgesamt drei aufeinanderfolgende Wochenenden. Somit ertönt schon am kommenden Freitag, den 07. April, die Startglocke beim nächsten dreitägigen Dressur- und Springturnier (CSN-B* CDN-B*) in Ranshofen. Großes Finale der Frühjahrs-Serie werden die Ranshofen Masters powered by HOFMAG von 14. bis 16. April 2023. 


Ergebnisse Sonntag, 02.04.2022 (jeweils Top-Drei)

Standardspringprüfung 140 cm mit Stechen

  1. Lea-Sophia Gut / Landinos (GER)                                    0/41,23 (im Stechen)
  2. Lea-Sophia Gut / Canturia (GER)                                     0/41,99 (im Stechen)
  3. Thomas Schachinger / Chin (AUT/OÖ)                       0/46,47 (im Stechen)

Standardspringprüfung 130 cm

  1. Paula Bauer / Stanton (GER)                            0 / 60,05
  2. Korbinian Hain / Nayomie (GER)                  0/ 62,88
  3. Helmut Schönstetter / EIC Arwen (GER)   0/63,20

Dressurprüfung Kl. S (FEI Prix St. Georges)

  1. Alexander Spohr / Diabolo WL (GER)                                     68,114 %
  2. Katharina Sieger / Q Silberaster’s Quaterback (GER)      68,070 %
  3. Alexandra Eiband / RPZ De Vito (GER)                                  68,026 %

Dressurprüfung Kl. M (FEI Junioren EZ)

  1. Johanna Dankl / A la Bonheur S (GER)                         68,289 %
  2. Alexandra Eiband / RPZ De Vito (GER)                        67,982 %
  3. Verena Huber / Finest Bellini (GER)                             66,930 %