Mit einem Kärntner Sieg im Grand Prix endete am heutigen Sonntag (14.08.2022) das dritte Turnierwochenende der Ranshofen Classics. Der Sportunion Reitclub Hofinger in Ranshofen (OÖ) hatte mit der Serie sein 30-jähriges Turnierjubiläum gefeiert. ReiterInnen aus 14 Nationen sorgten an den drei Wochenenden für über 6.000 Starts.

Vor 30 Jahren wurde auf der Anlage des Sportunion Reitclub Hofinger im oberösterreichischen Ranshofen erstmals ein Reitturnier ausgetragen. Im Jahr 2022 sind die Pferdesportveranstaltungen zu beachtlicher Größe und internationaler Bekanntheit gewachsen. Grund genug, um dieses Jubiläum angemessen zu feiern. Daher standen die Ranshofen Classics, eine dreiwöchige Turnierserie, ganz im Rahmen der Feierlichkeiten. Das krönende Finale war ein dreitägiges Dressur- und Springturnier von 12. bis 14. August. Die Bilanz der drei Turnierwochenenden kann sich sehen lassen. ReiterInnen aus 14 Nationen reisten für eine Teilnahme nach Ranshofen. Neben Österreich, Deutschland, der Schweiz der Tschechischen Republik und der Slowakei waren auch Norwegen, Syrien, Griechenland, Frankreich, Polen, Rumänien, Spanien, Belgien und sogar die USA vertreten. Alle drei Wochenende zusammengenommen ertönte 6.269 Mal die Startglocke. Am finalen Wochenende wurden insgesamt 59 Bewerbe mit 84 Entscheidungen von Einsteigerbewerben bis zur schweren Klasse ausgetragen. 

„Ich bin auf Risiko gegangen und habe den Parcours von Anfang an flüssig angelegt.“

Julia Schönhuber

Kärntner Sieg im Parcours
Bereits am zweiten Wochenende der Ranshofen Classics war im Grand Prix von Ranshofen eine Dame an der Spitze gestanden. Auch an diesem Wochenende kam es zu einem Amazonensieg. Sechs der 29 gemeldeten Paare blieben im Umlauf des dieswöchigen Grand Prix von Ranshofen powered by HOFMAG, einer Standardspringprüfung über 145 cm, fehlerfrei und traten in einem Stechen um den Sieg gegeneinander an. Gleich als erste Reiterin startete die Kärntnerin Julia Schönhuber in den verkürzten Parcours. Die Kärntnerin hatte den Westfale Chillout unter dem Sattel. Mit einer klug angelegten Runde blieb die Amazone erneut fehlerfrei und legte mit 42,76 Sekunden eine unschlagbare Richtmarke vor. Am nächsten kam ihr noch der Deutsche Detlef Kaiser mit Cornetta. Auch er blieb im Stechen fehlerfrei, hatte mit 44,57 Sekunden jedoch das Nachsehen. Einzig die Schweizerin Tamara Schnyder beendete den Stechparcours schneller als Schönhuber. Sie kassierte mit California Dream TS jedoch einen Abwurf und musste sich somit mit dem dritten Rang zufriedengeben.

„Chillout hat in dem sehr anspruchsvollen und langen Parcours alles gegeben und eine fehlerfreie Runde hingelegt. Im Stechen war ich erste Starterin. Das ist nicht die optimale Ausgangsposition. Deshalb bin ich auf Risiko gegangen und habe den Parcours von Anfang an flüssig angelegt“, resümiert Schönhuber.

Für die Kärntnerin war dieser Grand-Prix-Sieg die Krönung eines erfolgreichen Wochenendes. Bereits am Freitag gewannen sie und Chillout mit der schnellsten fehlerfreien Runde die Standardspringprüfung über 140 cm. Am Sonntagvormittag entschied sie zudem die Standardspringprüfung über 140 cm für sieben- bis achtjährige Pferde für sich. Hier war Schönhuber mit BG Utopie am Start. 

Neben der Kärntnerin war insbesondere der Tscheche Kamil Papusek erfolgreich im Parcours unterwegs. Er entschied mit Come Fly und Charlyn am Samstag die Standardspringprüfung über 135 cm und jene über 145 cm für sich. 

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Julia Schönhuber und Chillout haben ein erfolgreiches Wochenende hinter sich. Foto: © NH Fotografie

Erfolgreiche Bilanz für Team Hofinger
Doch auch die Equipe des in Ranshofen ansässigen Sportunion RC Hofinger räumte am Wochenende ordentlich ab. Insgesamt 15 Platzierungen gingen auf das Konto der Heimmannschaft. Besonders erfolgreich war Monika Madl. Sie alleine zeichnet für sieben Platzierungen verantwortlich. Bereits am Freitag wurde Madl mit dem westfälisch gezogenen Rappwallach Atreju in der schweren Klasse über 140 cm Dritte. Das Duo kam mit weißer Weste ins Ziel. Auch am Samstag pilotierte Madl Atreju fehlerfrei über die 145 cm hohen Hindernisse der schweren Standardspringprüfung. Erneut landete sie am dritten Rang.

Die Oberösterreicherin war mit mehreren Pferden am Start. Sie stellte ebenfalls Jellmea vor. Die achtjährige ÖWB-Stute stammt von dem unter Nina Brand erfolgreichen österreichischen Deckhengst Calme P ab. Dass ihr das Springtalent in die Wiege gelegt wurde, zeigte Jallmea bereits am Freitag in der Standardspringprüfung über 125 cm, in der sie fehlerfrei blieb und im über 50-köpfigen Starterfeld als 11. ins Ziel kam. Am Samstag platzierte sich Madl mit Jallmea nach einer fehlerfreien Runde über 125 cm auf dem 7. Rang, am Sonntag wurden sie mit einer weiteren strafpunktfreien Runde über 130 cm sogar Dritte. Mit dem Calido-I-Nachkommen H.B. Calido hatte Madl noch ein drittes Pferd am Start. Mit zwei fehlerfreien Runden platzierten sie und der Holsteinerwallach sich am Freitag über 115 cm auf dem sechsten und am Sonntag über 120 cm auf dem zwölften Rang. 

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Monika Madl und Atreju sammelten Schleifen für den RC Hofinger. Foto: © NH Fotografie

Weitere Platzierungen für die Heimmannschaft
Neben Monika Madl schafften es noch weitere ReiterInnen des Sportunion RC Hofinger in die Platzierungsränge. Etwa Elisabeth Kaiser-Schütz, die mit Just Magic M am Samstag und Sonntag in den Dressurpferdeprüfungen der Klasse A mit Wertungen über 7,0 zweimal Dritte wurde. Nora Prunz mit Rositten und Marlene Denk mit Esta loca platzierten sich mit zwei fehlerfreien Runden in der Standardspringprüfung über 105 cm am Freitag auf dem sechsten und siebten Endrang. Ebenfalls am Freitag holte Jacqueline Forsthofer mit Skyline einen ersten Platz in der Einlaufspringprüfung über 80 cm. In derselben Prüfung am Samstag gelang das auch Tobias Skiba mit Corny de luxe. Lisa Thaler und Cispoint wurden in der Dressurprüfung der mittelschweren Klasse am Freitag mit über 64 % Fünfte. Und Katharina Gruber gewann am Sonntag mit Cattoo’s Blitz HS die lizenzfreie Dressurreiterprüfung mit der Wertnote 7,3. 

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Mit Dwayn und …
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… Edward of Locksley hat Ferdinand Csaki gleich mehrfach abgeräumt. Fotos: © JM Fotografie

Serien-Sieger Csaki
Er ist einer der vielen Stammgäste in Ranshofen. Betritt er das Dressurviereck, zählt er zu den Topfavoriten des Starterfelds. Der Deutsche Ferdinand Csaki steht in den Dressurbewerben von Ranshofen regelmäßig ganz oben auf dem Siegerpodest. Am zweiten Wochenende der Ranshofen Classics etwa war ihm der Hattrick gelungen. Und auch dieses Wochenende blieb er in der schweren Klasse – bis auf einen Bewerb – ungeschlagen. In der Kleinen Tour gewann er etwa am Samstag mit dem ausdruckstarken Edward of Locksley mit 69,079 % den Prix St. Georges und hängte die zweitplatzierte Sabrina Kirchdörfer um knapp zwei Prozentpunkte ab. Auch am Sonntag überzeugten Csaki und Edward of Locksley in der Intermediaire I, dem Finale der Hofmag Dressage Tour. Sie gewannen die Prüfung erneut mit knapp zwei Prozent Vorsprung auf das übrige Feld. In der mittleren Tour der schweren Klasse stellte Csaki die beiden in Hannover gezogenen Fuchswallache Dwayn und Quilan vor. Das Richterkollegium bewertete den Ritt mit ersterem mit 68,659 % und dem Sieg in diesem Bewerb. Mit Quilan erreichte Csaki 65,976 % und wurde zudem hinter Luisa Danielle Stohldreier mit First Step Dritter. Am Sonntag ritt Csaki in der Intermediaire II mit Dwayn zu 69,211 % und mit Quilan zu 66,667 %. Er landete auf den Rängen eins und zwei und feierte somit zum Abschluss des Wochenendes einen Doppelsieg.

„First Step hat sich über das Wochenende wirklich konstant gesteigert.“

Luisa Danielle Stohldreier

Lediglich am Freitag musste sich Csaki mit Quilan in der Intermediaire A auf dem sechsten Rang geschlagen geben. Hier erhielt die Deutsche Luisa Danielle Stohldreier mit First Step die beste Wertung. Sie kam auf 65,351 %. „First Step fühlt sich in Ranshofen sehr wohl. Er hat schon in der ersten Prüfung alles gegeben, ist zwar noch etwas grün hinter den Ohren, aber hat sich über das Wochenende wirklich konstant gesteigert“, sagt Stohldreier. Im Bewerb der Kleinen Tour war Csaki am Freitag nicht am Start. Hier gewann dennoch kein Unbekannter. Denn der Bayer Alexander Spohr zählt ebenfalls zu den Seriensiegern in Ranshofen. Er gewann den Bewerb mit dem De-Niro-Nachkommen Diabolo WL. Das Richterkollegium honorierte die Vorstellung mit 68,380 %. 

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Luisa Danielle Stohldreier, Irina Obertür und Ferdinand Csaki bei der Siegerehrung. Foto: © JM Fotografie

Saisonabschluss im Herbst
In sechs Wochen beginnt die dritte und letzte Turnierserie beim Sportunion RC Hofinger im Jahr 2022. Von 23. bis 25. September startet die Herbsttour, die sich wie gewohnt über drei aufeinanderfolgende Wochenenden erstreckt. Im Vergleich zu den Frühjahrsturnieren und den Ranshofen Classics handelt es sich bei den drei Herbstturnieren um reine Springreitturniere.


Ergebnisse Ranshofen Classics III CSN-A* CSN-B CDN-A* CDN-B 12. – 14. 08. 2022

Standardspringprüfung 140 cm – Freitag, 12.08.2022

  1. Julia Schönhuber / Chillout (AUT/K)                            0/60,59
  2. Tamara Schnyder / California Dream TS (SUI))      0/63,13
  3. Monika Madl / Atreju (AUT/OÖ)                                     0/63,49

Standardspringprüfung 135 cm – Samstag, 13.08.2022

  1. Kamil Papusek / Come Fly (CZE)                                     0/56,80
  2. Tamara Schnyder / Quinsten TS (SUI)                         0/59,51
  3. Sönke Kohrock / Cayenne (GER)                                     0/60,56

Standardspringprüfung 145 cm – Samstag, 13.08.2022

  1. Kamil Papusek / Charlyn (CZE)                                       0/61,28
  2. Leonhard Röhrer / Contino (GER)                                  0/67,42
  3. Monika Madl / Atreju (AUT/OÖ)                                     0/69,29

Standardspringprüfung 140 cm – Sonntag, 14.08.2022

1. Abteilung für 7 – 8-jährige Pferde

  1. Julia Schönhuber / BG Utopie (AUT/K)                       0/70,75 
  2. India Leticia Fux / Stromerle (SUI)                                0/73,90
  3. Antonia Weixelbraun / Chaloubet (AUT/S)              0/74,50

2. Abteilung offen

  1. Maximiliane Ruppert / Quiloma (GER)                       0/66,20
  2. Antonia Weixelbraun / Cashmere (AUT/S)              0/70,42
  3. Martin Schäufler / Spongebob (GER)                           0/71,38

Standardspringprüfung mit Stechen 145 cm / Grand Prix von Ranshofen powered by HOFMAG – Sonntag, 14.08.2022

  1. Julia Schönhuber / Chillout (AUT/K)                            0/42, 76 (im Stechen)
  2. Detlef Kaiser / Cornetta (GER)                                         0/44,57 (im Stechen)
  3. Tamara Schnyder / California Dream TS                    4/42,67 (im Stechen)

Dressurprüfung Kl. S (FEI Junge Reiter VB) – Freitag, 12.08.2022

  1. Alexander Spohr / Diabolo WL (GER)                                     68,380 %
  2. Alexandra Eiband / City Man H.S. (GER)                               67,130 %
  3. Verena Huber / Raseda (GER)                                                    66,991 %

Dressurprüfung Kl. S (FEI Intermediaire A) – Freitag, 12.08.2022

  1. Luisa Danielle Stohldreier / First Step (GER)                      65,351 %
  2. Antonia Gaillinger / Florenz (GER)                                          65,307 %
  3. Irina Obertür / Salida de la Luna (GER)                                65,000 %

Dressurprüfung Kl. S (FEI Prix St. Georges) – Samstag, 13.08.2022

  1. Ferdinand Csaki / Edward of Locksley (GER)                     69,079%
  2. Sabrina Kirchdörfer / Jarla K (GER)                                         67,632 %
  3. Alexandra Eiband / City Man H.S. (GER)                               67,588 %

Dressurprüfung Kl. S (FEI Intermediaire B) – Samstag, 13.08.2022

  1. Ferdinand Csaki / Dwayn (GER)                                               68,659%
  2. Luisa Danielle Stohldreier / First Step (GER)                      66,382 %
  3. Ferdinand Csaki / Quilan (GER)                                                65,976 %

Dressurprüfung Kl. S (FEI Intermediaire I) / Finale Hofmag Dressage Tour 
– Sonntag, 14.08.2022

  1. Ferdinand Csaki / Edward of Locksley (GER)                     69,561 %
  2. Alexander Spohr / Diabolo WL (GER)                                     67,719 %
  3. Verena Huber / Raseda (GER)                                                     67,412 %

Dressurprüfung Kl. S (FEI Intermediaire II) – Sonntag, 14.08.2022

  1. Ferdinand Csaki / Dwayn (GER)                                               69,211 %
  2. Ferdinand Csaki / Quilan (GER)                                                66,667 %
  3. Irina Obertür / Salida de la Luna (GER)                                 66,140 %