Oldenburg, 2.11.2019 – “Darauf gehen wir jetzt mal einen trinken”, verkündete eine sichtlich zufriedene Dorothee Schneider und strahlte vergnügt in die Runde.
Die Frau, die Gold bei Olympia, WM und EM mit der Mannschaft gewann, außerdem zweimal EM-Silber im Einzel und zwei Meisterbriefe als Pferdewirtschaftsmeisterin hat, qualifizierte “auf einen Streich” zwei Pferde in Oldenburg für das Finale des Louisdor-Preis. Quantum Vis MW und Mister-C lösten beim AGRAVIS-Cup das Ticket nach Frankfurt – offenkundig ein Grund zum Feiern.
Beide Hengste sind Halbbrüder – stammen von Quaterback ab – und unterscheiden sich deutlich voneinander. “Mister-C ist Hengst, aber man merkt es nicht, der ist eher schüchtern”, so Schneider, “während Quantum Vis MW eher der mit dem `Wow´ist – also der ist immer an und ist ganz klar ein Hengst.” Entsprechend unterschiedlich arbeitet die Ausbilderin mit den jeweils zehn Jahre alten Schülern. “Es geht immer darum, zu erkennen was für ein Pferd man vor sich hat und herauszufinden wie man so fördert, dass ein Pferd Kopf und Körper benutzen kann und mag, um dann in so schweren Prüfungen zu bestehen.” Oldenburgs AGRAVIS-Cup bot die letzte Chance, das Ticket ins Finale der renommierten Serie zu lösen. Die zwei bestplatzierten Pferde des FN-Nachwuchspferde Grand Prix qualifizieren sich. Mister-C ging in Oldenburg seinen ersten Grand Prix überhaupt.
Zukunftshoffnung: Quantum Vis MW gewann mit Dorothee Schneider die Qualifikation
zum Louisdor-Preis-Finale – Halbbruder Mister-C wurde Zweiter. (Foto: Stefan Lafrentz)
Escolar, Toscana, Beryll – das Schmidt-Trio
Gehofft hatte auch Reitmeister Hubertus Schmidt (Borchen), der mit Escolar sicher den Grand Prix – Preis der Liselott und Klaus Rheinberger-Stiftung – gewann. Der souveränen Runde mit dem Westfalen-Hengst (74,93 Prozent) folgte der Start im Louisdor-Preis. “Hier sind ja unglaublich gute Paare dabei,” stellte Schmidt mit einer guten Portion Selbstironie fest, “als ich in der Einlaufprüfung mit 70 Prozent rauskam, habe ich schon gedacht, dass ich bestimmt gut dabei bin – bis ich dann feststellte, dass ich plötzlich Fünfter war…”
Die erst neun Jahre alte Oldenburger Stute Toscana glänzte in der Louisdor-Qualifikation auf Rang drei. Einen großen braunen Wallach namens Beryll hatte Schmidt ebenfalls mitgebracht und der ist eigentlich New Yorker. “Ich habe ihn im Oktober letzten Jahres bei einem Lehrgang entdeckt – brav, nettes Pferd – und dachte, den kann man gut ausbilden und dann verkaufen. Der Besitzer tat sich etwas schwer mit dem Verkauf, ich bin hin- und hergeflogen und wir wurden uns einig. Erst hier habe ich gemerkt, dass das Pferd nicht ganz so einfach ist, dafür aber viel mehr Qualität drin steckt.” Und genau diese Qualität begeistert Schmidt.
{xtypo_rounded2}Ergebnisübersicht AGRAVIS-Cup 2019
19 Grand Prix de Dressage, Preis der Liselott und Klaus Rheinberger Stiftung
1. Hubertus Schmidt (Borchen), Escolar 74,93
2. Lara Butler (Großbritannien), Kristjan 72,45
3. Matthias Bouten (Sonsbeck), Meggle`s Boston 72.32
4. Anabel Balkenhol (Münster), FRH Davinia la Douce 71,17
5. Laura Tomlinson (Großbritannien), Rose of Bavaria 70,89
6. Jill de Ridder (Aachen), Whitney 69,93
30 Nachwuchspferde-Grand Prix, Qualifikation zum Finale Louisdor-Preis
1. Dorothee Schneider (Framersheim), Quantum Vis MW 73,09
2. Dorothee Schneider, Mister-C 72,00
3. Hubertus Schmidt (Borchen), Toscana OLD 70,14
4. Christoph Koschel (Hagen a.T.W.), Eaton Unitechno 69,69
5. Therese Nilshagen (Schweden), For Romance OLD 69,37
6. David Leßnig (Löningen), Dior 68,76{/xtypo_rounded2}
Quelle: Pressemitteilung