Österreichs Paradressur-Team auf Zwischenrang 2
Aus der Medaillentraum im Springreiten! Österreichs Max Kühner und Chardonnay fallen am Freitag bei der EM in Rotterdam (NED) mit zwei Abwürfen in der dritten Runde von Platz 10 auf Rang 23 mit insgesamt 12,40 Fehlerpunkten zurück.

 

„Wir haben gut angefangen, dann kam die dreifache Kombination: Oxer, Oxer, Steilsprung. Wir waren in der Mitte deutlich auf der Stange drauf. Ich kann es mir nur so erklären, dass es Chardonnay als Steilsprung taxiert hat. Danach war er sehr wach, fast übereifrig und ich musste aufpassen, ihn locker zu halten. Beim zweiten Fehler hatte ich ihn dann zu locker, was darauf resultierte, dass er eben sehr ,on‘ war, wie wir in der Reitersprache sagen“, analysierte der WM-Sechste enttäuscht.

Obwohl der 45-jährige Wahl-Tiroler für das Finale der Top-25 qualifiziert wäre, winkt er ab: „Wir hätten leider nur mehr wenig Chance unter die Top-12 zu kommen und keine Chance mehr auf Medaillen, daher werden wir Chardonnay die schweren Runden ersparen und im Sinne des Pferdes aufs Finale verzichten.“ Schon in 14 Tagen steht für Kühner der Rolex Grand Prix in Calgary (CAN) mit seinen Top-Pferden Chardonnay und Alfa Jordan an.

Team-Gold und das Olympia-Ticket holte sich Belgien. Silber ging an Deutschland, Bronze und die zweite Fahrkarte nach Tokio an Großbritannien. Den dritten und letzten bei dieser EM zu vergebenden Olympia-Quotenplatz holten sich die Viertplatzierten Franzosen.

Max Kühner im Parcours mit Chardonnay (c) OEPS / Thomas Holchbecher

Para-Team nach drei Grades auf Platz 2
Österreich liegt in der Paradressur-Teamwertung nach drei von insgesamt fünf Grades auf Platz 2. Individual-Europameister Pepo Puch scorte mit Sailor’s Blue im Grade 2-Team Test 74,152 Prozent, musste sich dort ganz knapp der Silbermedaillengewinnerin Georgia Wilson (GBR) und ihrer Stute Midnight (74,758 %) geschlagen geben.

Pepo Puch analysiert: „Die Haltparaden waren nicht ganz gerade und dann fehlen gleich 2 bis 3 Prozent. Dafür hatten wir heute gute Trabverstärkungen, da war viel Benzin im Tank. Insofern müssen wir schauen, dass wir das Beste aus dem Individual und dem Team Test zusammennehmen und in die Kür am Sonntag hineinbringen. Dann passt es wieder!“

EM-Debütantin Michaela Kuntner und ihr 7-jähriger Haflinger Stockholm holten mit 65,061 Prozent in Grade 2 Rang 6.  

Österreichs Grade 1-Reiterin Julia Sciancalepore präsentierte ihren ebenfalls erst 7-jährigen Heinrich IV in blendender Form, wofür die beiden mit 71,071 Prozent und Rang 5 belohnt wurden. „Als ich mit Heini vom Stall in Richtung Viereck geritten bin, habe ich ihm gesagt, heute reiten wir wieder über 70. Mein Pferd versteht mich einfach. Ich bin so froh, dass wir jetzt noch einmal eine Schippe draufgelegt haben und freue mich jetzt schon richtig auf die Kür.“

Am Samstag wird der Para-Teambewerb mit den Grades 4 und 5 abgeschlossen.

Bernd Brugger und sein Bellagio, die im Individual Test die Qualifikation für das Kür-Finale der Top-8 um 0,7 Prozentpunkte knapp verpassten, haben sich viel vorgenommen: „Wir werden noch einmal für unser Team alles reinwerfen!“

Quelle: Pressemitteilung