MÜNSTER. Im Grand Prix de Dressage am Donnerstag musste sie sich noch mit dem zweiten Platz zufriedengeben, doch nun stand Jil-Marielle Becks ganz oben auf dem Treppchen:
Im Sattel ihres Erfolgspferdes Damon’s Satelite NRW gewann die erst 21-jährige Reiterin am Sonntagvormittag den Grand Prix Spécial beim münsterschen Turnier der Sieger. 74,412 Prozent lautete das Ergebnis für Becks, nachdem sie mit dem elfjährigen Wallach Damon’s Satelite NRW eine harmonische, ausdrucksstarke Vorstellung abgeliefert hatte. Damit empfahl sich die Sendenerin erneut als eine der größten Nachwuchshoffnungen des Landes. Piaffen und Passagen gelangen deutlich präziser als noch am Donnerstag, in der Trabtour glänzte der Fuchs mit Highlights.
„Im Galopp hatten wir noch kleine Patzer, aber ich denke, das ist meiner fehlenden Erfahrung geschuldet“, sagte Becks im Anschluss an ihren Sieg. „Das hier war erst unser zweiter Spécial – für mein Pferd und für mich.“ Während des Grand Prix am Donnerstag sei Damon’s Satelite NRW noch angespannter gewesen, habe sich von der aufwendigen Kulisse beeindrucken lassen. „Dann kann er innerlich schon mal schüchtern werden“, erläuterte seine Reiterin. Doch im Spécial sei das Reitgefühl gut gewesen: „Er hat sich heute viel getraut!“ Dabei knüpfte der elfjährige Westfale an einen Erfolg vor mehreren Jahren vor dieser Kulisse an: Bereits vierjährig hatte er, damals noch unter dem Sattel von Helen Langehanenberg, das Optimum auf dem Turnier der Sieger gewonnen.
Fotos: Westfälischer Reiterverein e.V., Thoms Lehmann
Schon damals habe jedoch auch sie regelmäßig mit ihm trainiert, erinnerte sich Becks: „Wir sind quasi gemeinsam großgeworden.“ An zweiter Stelle platzierte sich Anabel Bakenhol, die die zwölfjährige Stute Davinia la Douce gesattelt hatte. Mit 72,37 Prozent belohnten die Richter ihre Leistung; Balkenhol freute sich sichtlich über den Erfolg und lobte Davinia als „Herzenspferd“. Auf dem Turnier der Sieger fühle sie sich stets wohl, sagte die Münsteranerin: „Dieses Turnier begleitet meine Familie schon seit Langem. Wir alle fühlen uns hier zu Hause, es ist ein Wohlfühl-Turnier für uns.“ Charlott-Maria Schürmann und ihr langjähriges Erfolgspferd Burlington FRH erreichten mit 73,31 Prozent Rang 3. Es folgten Hubertus Schmidt im Sattel des erst neunjährigen Bonamour (71,88 Prozent) auf dem vierten Platz, Dr. Ilka Boening mit Quatar (69,82 Prozent) an fünfter Stelle und Däne Martin Christensen auf De Vito (66,26 Prozent) auf dem sechsten Platz.
Michael Klimke, Turnierleiter des Bereichs Dressur auf dem Turnier der Sieger, und Richter Dr. Dietrich Plewa lobten zuletzt die neue Ausrichtung der Dressurtour in Münster. In diesem Jahr hatte man erstmalig auf die „Kleine Tour“ verzichtet und sich ausschließlich auf Grand Prix, Grand Prix Kür und Spécial fokussiert. „Unsere Erwartungen wurden übertroffen, wir haben viele neue, tolle Pferde gesehen. Der Dressur-Fan kam hier voll auf seine Kosten“, betonte Plewa. Das Turnier habe eine so große Attraktivität, dass es auch ohne die Kleine Tour nichts von seinem Reiz verliere. Und auch Klimke betonte, man sei vollauf zufrieden. Das Turnier der Sieger findet vom 1. bis 4. August 2019 vor der imposanten Kulisse des münsterschen Schlosses statt.
Auch in diesem Jahr konkurrieren wieder zahlreiche nationale und internationale Reiter in Dressur- und Springprüfungen bis zum höchsten Niveau. Den Höhepunkt des Turniers bildet der Große Preis am Sonntag, eine Springprüfung der Klasse CSI4*, die zugleich Etappe der diesjährigen Bemer Riders Tour ist.
Fotos: Westfälischer Reiterverein e.V., Thoms Lehmann
Quelle: Pressemitteilung