Nach der erfolgreichen Premiere im Vorjahr feierte das Inklusionsturnier, in dessen Rahmen ein internationales Para-Turnier der Kategorie CPEDI3* sowie ein auf nationaler Ebene ausgetragenes Dressurturnier über die Bühne geht, von 28. bis 30. Juni 2019 seine prächtige Fortsetzung. Das CPEDI3* galt sogar als Qualifikationsturnier für die Paralympischen Spiele in Tokyo 2020. Das Organisationsteam rund um Veranstalter Thomas Haller und dem Geschäftsführer des Pferdezentrums Stadl-Paura, Johannes Mayrhofer, hieß rund 200 Pferde willkommen.

 

 Aufgrund des bemerkenswerten Nennergebnisses wurde auf drei Austragungsplätzen parallel um die besten Bewertungen geritten. Die Ausbeute der Gastgebernation konnte sich sehen lassen und die rot-weiß-roten ReiterInnen sammelten Erfolge en suite!

Das internationale Parkett

Im Grade V konnte der Belgier Kevin van Ham zwei Siege verbuchen. Gemeinsam mit Eros van ons Heem ging er nicht nur in der freitägigen Eröffnungsprüfung als Gewinner vom Platz, sondern auch in der finalen Kür am Sonntagvormittag. Den Triumph am Samstag sicherte sich die Russin Natalia Martynova auf Martinus HO. Zwei fünfte Plätze am Freitag und Samstag sowie einen vierten Platz in der Kür verbuchte die Österreicherin Susanne Wernard, die den von Familie Meinhardt gezüchteten Santos 25 an den Start brachte.

Das Prädikat ungeschlagen verdienten sich Vladislav Kolosov und Laurentio II im Grade IV: Das Duo konnte alle drei gestarteten Bewerbe für sich entscheiden. Mit drei zweiten Rängen durfte der Österreicher Bernd Brugger eine hochzufriedene Bilanz ziehen und hielt die rot-weiß-rote Fahne hoch. Er bestach mit Bellagio 4 an allen drei Tagen und meisterte dreimal den Sprung aufs Podium.

Ebenfalls drei Siege in der Tasche hatte die Belgierin Barbara Minneci. Sie sattelte Stuart, mit dem sie im Grade III der Triple holte. In der Kür klassierte sich Thomas Haller mit dem ehemaligen AWÖ Bundeschampion Haller´s Faustus an siebenter Stelle

Apropos Hattrick: Diesen sicherte sich nach drei beachtlichen Prüfungen der rot-weiß-rote Top-Reiter Pepo Puch! Im Sattel von Sailor’s Blue gelang ihm nach der Siegesserie am Freitag und Samstag in der sonntägigen Kür ein perfekter Abschluss: 79,455 Prozentpunkte hatte das dreiköpfige Richterkollegium gezückt. Über ein erfolgsgekröntes Wochenende durfte sich auch die Oberösterreicherin Michaela Kuntner freuen, die mit ihrem Haflinger ihren dritten Platz an allen drei Tagen verteidigte und somit ausschließlich am Podium platziert war.

Im Grad I sorgte Laurentia Tan aus Singapor für einen wunderbaren Triumph in der finalen Musikkür. Sie ging mit Fuerst Sherlock bereits am Freitag als Auftaktsiegerin hervor und holte am Samstag hinter der Siegerin Elke Philipp Platz zwei. Für ihre gelungene Runde in der Kür hatte die Jury exakt 78 Prozentpunkte. Dreimal an vierter Stelle platziert war an diesem CPEDI3*-Wochenende die Österreicherin Julia Sciancalepore mit ihrem Heinrich IV.

Team-Triumph für Österreich

In der eigenen Team-Wertung wurde zu Ehren der Gastgebernation unter großem Jubel und viel Applaus die österreichische Nationalhymne angestimmt. Das siegreiche Quartett wurde von Pepo Puch mit Sailor’s Blue, Michaela Kuntner mit Stockholm, Julia Sciancalepore auf ihrem Heinrich IV und Bernd Brugger auf Bellagio 4 komplettiert. Die Ränge zwei und drei gingen an die Mannschaften aus Deutschland und Belgien.

Großer Dank den Unterstützern

„Eine Veranstaltung in dieser Größenordnung wäre ohne Unterstützung seitens Wirtschaft und öffentlicher Hand nicht durchführbar und wollen uns hier auf offiziellem Weg sehr herzlich bedanken“, so Johannes Mayrhofer.
Neben dem OEPS, der die Veranstaltung von Beginn an unterstützt und begleitet hat, waren auch das Paralympische Komitee (OEPC), das Sportministerium und das Land verlässliche Partner. Große Unterstützung gab es seitens der Schmidt Holding, Liess und Partner, Pappas, Reitershop Helm, KN Niedersüß, Siglhorse und Haller Promotion.

Ehrenkomitee

Bei den feierlichen Prämierungen ließen es sich Ehrengäste nicht nehmen dabei zu sein und ihre Gratulationen an die erfolgreichen Athletinnen und Athleten zu überreichen. Am Samstag waren Ing. Klaus Lindinger, ÖVP Nationalratsabgeordneter und Hermann Krist, SPÖ Nationalratsabgeordneter als Ehrengäste der Politik zu Gast. Am Sonntag überreichten neben dem Richterkollegium, dem Hausherrn Johannes Mayrhofer und Veranstalter Thomas Haller auch Mag. Petra Huber, Generalsekretärin des OEPC, OEPS-Generalsekretärin RR Dietrich Sifkovits sowie Josef Frech in Vertretung des OOEPS die ersten Glückwunsche.

Vorschau 2020

Der Termin im kommenden Jahr darf schon angekündigt werden: Von 21. bis 24. Mai 2020 wird das CPEDI3* im Pferdezentrum Stadl-Paura über die Bühne gehen.

Die Grade I bis V

In fünf Graden waren die internationalen CPEDI3*-Prüfungen unterteilt. Grade I (vormals Ia) bezeichnet die Wettkampfklasse der am schwersten behinderten Reiter. Die Athleten sind hauptsächlich Rollstuhlbenutzer. Hier sind Schritt- und Schritt-Trab-Aufgaben vorgesehen. Im Grade II (bis zum Jahr 2016 Grade Ib) gibt es Schritt-Trab-Aufgaben. Schritt-Trab-Aufgaben sind beim Grade III (ehemals II) gefordert, Galopp und einzelne fliegende Wechsel sind aber in der Kür durchaus üblich. Der Grade IV (vormals III) ist der am meisten vertretene Grade. Hier wird L-Niveau geritten. Athleten, die als B1 (blind) klassifiziert sind, starten ebenso in dieser Klasse. Lektionen und Traversalen aus dem M-Niveau kommen als Anforderungen im Grade V (bis 2016 Grade IV) dazu. Bei der Kür wird fast alles außer Passage und Piaffe gezeigt.

Inklusionswertung: Sieg für Puch und Kloibhofer

Die Inklusion wird großgeschrieben beim Stadlinger Para-Turnier und deshalb durfte die eigene Inklusionswertung – nachdem es im Vorjahr schon ein großartiger Erfolg war – nicht fehlen. Ein Para- und ein Nicht-Para-Reiter bildeten dabei ein Team – 40 Paare waren insgesamt gelistet. Die Sieg mit einem Gesamtergebnis von 143,480 Punkten ging an das Duo Pepo Puch mit Sailor’s Blue und Sabine Kloibhofer auf Heliotrop 2. Am ehesten an das Top-Score herangekommen waren Elke Philipp mit Fuerst Sinclair 3 und Lenoie Auer auf Horizon mit Endergebnis von 139,477 Punkten. An dritter Stelle platzierten sich Julia Sciancalepore auf Heinrich IV und Nina Scharner auf Di Livio 2 mit 137,294 Punkten.

 

Dreimal siegreich am Wochenende: Pepo Puch – Foto: TEAM myrtill

Nationaler Prüfungsreigen

Nicht weniger als 35 Bewerbe waren in der dreitägigen CDN-A* CDN-B Ausschreibung notiert. Aufgrund des großen Andrangs wurden die Prüfungen zeitgleich auf zwei Vierecken parallel ausgetragen. Eingebettet in das breitgefächerte Programm waren Teilbewerbe der gut dotierten Lindhof-Trophy, die Ende März in St. Margarethen startete, in Graschnitz fortgesetzt wurde und nun in die dritte Runde ging. Vor dem Ende Oktober angesetzten Finale im Magna Racino macht die vom Gestüt Lindhof ins Leben gerufene Dressurserie Mitte September noch Station in Gerasdorf. Mehr Infos unter www.horse-events.at und www.pferdesport-ooe.at . Darüber hinaus gastierte an diesem Wochenende auch die OOEPS DRESSAGE TROPHY. Diese wurde ja in Gschwandt eingeläutet und die weiteren Etappen sind nach Stadl-Paura noch in Wels, Aigen-Schlägl, Steyr und wiederum Wels. Das große Finale findet Ende September in Rainbach statt. Auch hier gibt es mehr Informationen unter www.pferdesport-ooe.at .

Am Freitag ging der Sieg in der Hauptprüfung, der Intermediaire II, an das eingespielte Erfolgsgespann Lisa Genböck und ihre selbstgezogene und selbstausgebildete Gucci 5. In der eigenen Lindhof-Trophy-Abteilung triumphierte Tatjana Svehla mit Donaublick. Die beiden konnten auch samstags die Ehrenpreise samt Medaille und Siegerdecke für den Triumph im Lindhof-Tophy-Grand-Prix abholen. In der offenen Abteilung des Grand Prix platzierten sich Pernilla Markusson-Tesarsch und ÖWB-Wallach Pentaro mit über 68 Prozentpunkten on Top. Auch im sonntägigen Grand Prix Special, der den Abschluss der dreitägigen Veranstaltung darstellte holten sich Pernilla Markusson-Tesarsch und Pentaro die Siegerschleife ab. Magdalena Danninger und Dycos D’Or siegten zuvor im U25 Grand Prix.

Top-Resultate für den Reitclub Pferdezentrum Stadl-Paura

Auch der gastgebende Verein, der Reitclub Pferdezentrum Stadl-Paura, konnte sich am Wochenende mehrfach auszeichnen. Bereiterin Kristina Waltenberger holte mit C’est la Vie FH einen zweiten und einen vierten Platz in der A-Dressur. Zudem zeigte die zum Verkauf stehende Revue 2 eine schöne Runde in der LM-Prüfung. Die Stadlinger Bereiterin Simone Mair setzte sich mit dem ausdrucksstarken Siglavy Superba I geschickt in Szene und rangierte am Samstag in der Dressurprüfung der Klasse A an zweiter Stelle. Sonntags lieferte Kevin Lind mit Sir Luigi das zweitbeste Ergebnis in der R1-Abteilung der A-Dressur ab. Bereiterin Marlies Länger trumpfte mit Danones Fruchtzwerg gleich doppelt auf: Nach Rang zwei in der LM-Prüfung folgte der Sieg in der LP mit über 67 Prozentpunkten. Die erst vierjährige, aus der Zucht von Familie Meinhardt stammende Cherie vom Lindenhof, die aktuell im Pferdezentrum Stadl-Paura als Ausbildungspferd stationiert ist, sicherte sich in den Dressurprüfungen einen dritten und einen ersten Platz.

Vorschau: Hochkarätige Veranstaltungen im Juli

Nur kurz gestaltet sich die Pause zu den nächsten Stadlinger Veranstaltungen: Kommendes Wochenende findet von 06.-07. Juli 2019 das CCN-A statt, eine Woche später wird von 12.-14. Juli 2019 das Freundschaftsturnier „ASVÖ vs. UNION“ samt ASVÖ Familiensporttag über die Bühne gehen und dann finden von 18.-20. Juli die Weltmeisterschaften der Jungzüchter statt.

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Alle Ergebnisse finden Sie auf www.turnier-meldestelle.com .

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