Die Liebe zum Pferd und Reitsport ist eine ganz besondere und begleitet viele Menschen ein Leben lang. Hat man bereits einige Jahre Reiterfahrung und möchte sich noch stärker dieser Leidenschaft widmen, stellt sich bald die Frage des Pferdekaufs: Für viele ist es eine wunderschöne Vorstellung, ein eigenes Pferd zu besitzen. Bevor man den großen Schritt zum Kauf wagt, sollte man zunächst einige Dinge beachten.

 

Seid euch sicher

Ein Pferd ist nicht nur eine monetäre, sondern auch eine zeitliche und emotionale Investition. Es handelt sich hier nicht lediglich um ein neues Möbelstück oder Auto, sondern um ein Lebewesen, das viele Jahre hinweg gepflegt werden muss. Bevor man sich also auf die Suche nach dem richtigen Pferd macht, sollte man sich die Kaufentscheidung gut überlegen. Ein Pferd zu besitzen ist zeitintensiv: sofern es nicht vom Stall übernommen wird, muss es zweimal am Tag gefüttert und regelmäßig geputzt, gestriegelt und bewegt werden; auch das Ausmisten des Stalls darf nicht unterschätzt werden. Fährt man gerne einmal in den Urlaub oder ist man etwa krank, muss eine Person zur Pferdebetreuung gefunden werden. Reiterfahrung hilft zwar dabei, ein Pferd für den persönlichen Reitstil zu finden, doch auch die Eingewöhnungsphase des Tieres in der neuen Umgebung darf emotional und zeitlich nicht unterschätzt werden.

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Die Geldfrage

Hals über Kopf sollte sich also niemand in das Abenteuer des eigenen Pferds stürzen. Wie bereits erwähnt, sollte eine fundierte und gut überlegte Entscheidung getroffen werden – und hierbei spielt auch das Geld eine große Rolle. Man sollte sich den Haltungskosten, welche über viele Jahre hinweg anfallen werden, im Detail bewusst sein. Die Stallmiete liegt je nach Ausstattung des Betriebs in der Regel zwischen 200 und 700 Euro im Monat. Hinzu kommen Pflege- und Reitbedarf sowie Kosten für den Weidegang und den regelmäßigen Hufbeschlag. Futter sowie eventuelle Medikamente und Impfungen gilt es genauso einzuberechnen wie eventuelle Tierarztrechnungen und Versicherungen. Vor allem der letztere Punkt darf nicht unterschätzt werden: Während viele potenzielle Käufer zunächst nur an die Haftpflichtversicherung denken, wurde das Spektrum der Haustier-Versicherungen in den letzten Jahren immer breiter. Haustierbesitzer widmen sich vermehrt der Thematik Krankenversicherung, wenn es um ihre vierbeinigen Familienmitglieder geht, wodurch die Anzahl der Möglichkeiten und Spezielanbieter in diesem Bereich stetig zunimmt. Es gilt also, sich mit den Optionen und Maßnahmen vertraut zu machen und diese durchzurechnen. Für unvorhergesehene Kosten sollte der Besitzer ein gewisses finanzielles Polster zur Verfügung haben: Ein Pferd kostet nicht selten um die 5.000 Euro im Jahr.

190208 Pferdekauf2 Foto: Unsplash

Das geeignete Pferd

Sollten die obengenannten Überlegungen ruhigen Gewissens durchdacht und gelöst worden sein, geht es an die Wahl des geeigneten Pferdes. Jede Pferderasse hat einen bestimmten Charakter– ein Pferd ist eben nicht gleich ein Pferd. Die wohl wichtigste Frage in diesem Zusammenhang ist, ob man mit dem Tier an Turnieren teilnehmen will oder es sich um ein Freizeitpferd handelt. In Bezug auf den Ausbildungsstand gilt: Je unerfahrener der Reiter, desto erfahrener sollte das Pferd sein, denn ein solches vergibt Anfängerfehler noch eher. Bei der Wahl der Rasse spielen die Größe und das Aussehen, aber auch psychische Eigenschaften und das Verhalten des Pferdes eine große Rolle. Diese sollten bestmöglich mit dem Reiter harmonieren.

Der erste Pferdekauf ist für viele ein besonders aufregendes Abenteuer. Während es sich zwar ohne Frage auch um eine emotionale Anschaffung handelt, sollten die rationalen und faktischen Aspekte überwiegen und ausreichend durchdacht werden, bevor man tatsächlich den Schritt zum Kauf wagt.