„Wir hatten so viele Pferde, so viele Kutschen, so viele Zuschauer wie noch nie. Auf dem ganzen Platz vor dem Jagdschloss Platte wimmelte es, alle hatten sich zu diesem tollen Herbstfest versammelt.“

Monika Lotz sprudelte vor Begeisterung. Seit elf Jahren organisiert die Gute Seele des Wiesbadener Reit- und Fahr-Clubs (WRFC) mit Hilfe eifriger Helfer den WRFC-Sternritt, noch nie war der Zuspruch so groß wie am vergangenen Sonntag.

136 Pferde hatten sich an diesem wahrhaft goldenen Oktobersonntag auf den Weg zum Jagdschloss gemacht – mit ihren Reitern, Fahrern oder sogar als Fohlen bei Fuß. Allein sechs Kutschen fuhren vor, vom Vierspänner bis zum Kaltblut-Gespann, das sich bereits morgens um 8.00 Uhr auf den Weg gemacht hatte. „Wir waren schon im vergangenen Jahr dabei“, strahlten die Fahrer, „und wollten unbedingt wieder mitmachen. Bis wir nach Hause kommen ist es fast dunkel, aber das macht gar nichts. Wir genießen mit unseren Pferden dieses tolle Erlebnis.“

Zum ersten Mal waren sogar Gäste aus Nordrhein-Westfalen und Frankreich zum Sternritt-Treffpunkt vor dem Jagdschloss geritten – eine Premiere! Naja, das ist etwas geschummelt. Die einen waren im Hessenland zu Besuch und haben sich spontan Pferde geliehen, um beim WRFC-Sternritt dabei sein zu können. Die anderen kamen mit ihren Drahteseln aus Frankreich ‚angeritten‘, waren aber rundum fasziniert von der Stimmung und dem sensationellen Ausblick vom Jagdschloss auf die Hauptstadt.

Traditionell wurden alle Sternritt-Teilnehmer und -Zuschauer sehr herzlich von der Präsidentin des WRFC, Kristina Dyckerhoff, begrüßt und sowohl die Präsidentin als auch der Vize-Präsident Dr. Hanns-Dietrich Rahn ließen es sich nicht nehmen, ein dickes Dankeschön an Organisatorin Monika Lotz und ihre fleißige Helfertruppe auszusprechen.

Herbsterlebnis der Extraklasse vor dem Jagdschloss Platte: der WRFC-Sternritt.
Foto: Lothar Krug

Eine weitere Premiere war der WRFC-Sternritt 2018 für Andreas Schuh, den Gemeindereferenten des Katholischen Pfarramts St. Bonifatius, und den Gemeindeassistenten Ruben Manger in Aktion. Zum ersten Mal hielt Schuh die Andacht, zum ersten Mal segneten diese beiden Herren alle angereisten Vierbeiner – vom 800 Kilo schweren Kaltblüter bis zum wenige Gramm wiegenden Zwergpinscher. Und vielleicht war es auch zum ersten Mal bei der gesprochenen Andacht so unglaublich ruhig vor dem Jagdschloss. Sehr persönlich waren die Worte des Gemeindereferenten, sehr nah an den Herzen der Pferdeleute, denn er hat eine reitende Tochter und weiß um die tiefe Bindung, die Pferdebegeisterte ihren Tieren entgegenbringen.

Nach zünftiger Stärkung bei Suppe mit Würstchen oder Brot und Spundekäs machten sich Vier- und Zweibeiner wieder auf den Heimweg – nicht ohne ihre WRFC-Sternrittnadel im Gepäck zu haben. Für viele war es schon die elfte Sternrittnadel, denn sie waren von Anfang an jedes Jahr dabei.

Empfangen und verabschiedet wurden alle Sternritt-Besucher – wie in jedem Jahr – von den Bläsern des Kreisjägervereins Groß-Gerau. Viele Besucher, die ohne Pferde angereist waren, schlenderten danach ins Jagdschloss und genossen das exklusive WRFC-Sternritt-Bläser-Konzert. Per Handyaufnahme wurde dieses spezielle Konzertvergnügen sogar bis nach Frankreich geschickt. So kann der letzte geblasene Ton immer wieder nachhallen – bis zum WRFC-Sternritt 2019, wie immer am zweiten Sonntag im Oktober…
(KiK/Equiwords)

Weitere Infos unter: www.wrfc.de