Zum 77. Mal in der Geschichte macht der Trabrennsport im Jahr 2018 halt auf dem Saratoga Raceway. Vier von sieben Wochen sind bereits absolviert und wie so oft fanden sich viele Zuschauer an der Strecke ein, um den hochklassigen Sport zu verfolgen. Wir blicken auf die aktuelle Saison, die Geschichte des Kurses sowie die Entwicklungen rund um die wirtschaftliche Vorgehensweise des Betreiberunternehmens.
Was macht den Saratoga Raceway so besonders?
Der Saratoga Raceway befindet sich in Saratoga Springs im US-amerikanischen Staat New York und bietet bei jeder Veranstaltung Platz für 50.000 Pferdesportfreunde. Er gilt seit der Eröffnung im Jahr 1863 als ältester großer Sport-Veranstaltungsort der Welt. Im Eröffnungsjahr sorgte Casinobesitzer John Morrissey für das erste Rennen von Rassepferden, wo zuvor noch Trabrennsport stattfand. Zu Beginn dauerte das Saratoga Meet gerade einmal vier Tage, ehe der Umfang im Verlauf immer weiter anstieg. Mittlerweile sind es 40 Renntage, sechs pro Woche mit der letzten Veranstaltung am Tag der Arbeit. Schon 1940 wurden die ersten Wettmaschinen installiert, ehe der Zweite Weltkrieg für eine Zwangspause vom Wettkampf sorgte.
Die Besonderheit des Raceways liegt vor allem in seiner langen Tradition und den vielen sportlichen Überraschungen begründet. Nicht zuletzt deshalb sind dem Kurs ebenfalls viele Spitznamen wie „Graveyard of Champions“ (Friedhof der Sieger) sicher. Unter anderem mussten sich drei weltbekannte Triple Crown Sieger teils großen Außenseitern geschlagen geben. Gallant Fox verlor 1930 etwa gegen Jim Dandy, der mit Quoten von 101,00 antrat. Das gleiche Schicksal widerfuhr Secretariat 1973, der Onion unterlegen war. Auch das Jahr 2015 zeigte, dass Überraschungen wahrlich nicht der Vergangenheit angehören. Der Triple Crown Sieger dieses Jahres, American Pharaoh, musste sich – trotz einer Quote von 1,20 auf den Sieg – Keen Ice geschlagen geben und kassierte damit erst die zweite Niederlage seiner Karriere.
Das Meet im Jahr 2018 dauert von der Eröffnung am 20. Juli bis zum 3. September an. Mittlerweile handelt es sich beim Event um deutlich mehr als nur Pferdesport. Es wurde zu einem Ereignis für Jung und Alt, bei dem man als Pferderennfreund einmal dabei gewesen sein muss. Das Rahmenprogramm ist spektakulär, nicht zuletzt dank des neben dem Kurs befindlichen Casinos, wo es über 1.300 Videospielautomaten für die Zuschauer und deren Unterhaltung am Abend gibt. Insbesondere die Parlor-Spiele, bei denen es unter anderem simulierte Pferderennen gibt, bilden eine starke Verbindung zu den Ereignissen auf dem Raceway. Nach dem Spiel im Casino kann im Hotel entspannt werden. Es verwundert also nicht, dass sich die Gegend um Saratoga Raceway noch immer an reichlich Beliebtheit erfreut.
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Ein Blick auf die aktuelle Saison 2018
Die 77. Saison in Saratoga Springs ist in vollem Gang. Das beim Publikum beliebteste Ereignis steht jedoch noch bevor, der Travers Day. Die Organisatoren legten das Event auf Samstag, den 25. August 2018. Es stehen sieben Läufe auf dem Kalender, bei denen ein zusammengerechnetes Preisgeld von 4,95 Millionen $ an die erfolgreichsten Reiter ausgeschüttet wird. Highlights sind dabei die 149. Travers Stakes, bei denen insgesamt 1,25 Millionen $ Preisgeld verteilt werden. Es treten ausschließlich dreijährige Pferde an, die über eineinviertel Meilen (umgerechnet ca. 2 Kilometer) um den Sieg kämpfen. Doch auch neben dem großen Highlight gibt es einige wichtige Ereignisse am gleichen Tag. Auch Sword Dancer und Personal Ensign sind mit Preisgeldern von 1 Millionen $ respektive 700.000 $ zu beachten und sicherlich einen Blick wert.
Schon jetzt warnen die Betreiber vor dem großen Ansturm, der höchstwahrscheinlich ebenso den Verkehr lahmlegen wird. Immerhin dürfen sich die Zuschauer ihre eigenen Speisen und Getränke mitnehmen, um das sportliche Feuerwerk zu verfolgen. Auch Woche sieben bringt noch einiges an Aktionen für die Pferdefreunde. Am Samstag, den 1. September 2018 wird der Woodward Day stattfinden. Vier Rennen werden über den Tag verteilt ausgetragen, das wertvollste und wichtigste davon ist Woodward selbst. Es geht um insgesamt 750.000 $ an Preisgeld für alle dreijährigen oder älteren Pferde über 1,81 Kilometer. Im Anschluss findet das Spinaway Rennen statt, bei dem es über 1.400 Meter um 350.000 $ geht. Die kleineren Grade III Rennen heißen unterdessen Saranac (300.000 $) sowie Glens Falls (250.000 $). Letzeres Event wird sowohl von männlichen als auch weiblichen Pferden zugleich bestritten. Die Vorfreude auf die letzten Wochen ist so groß wie auf die ersten. Das hat sich auch nach weit über einem Jahrhundert nicht geändert.