Österreichs Para-Dressurreiterin sorgte beim ersten Start mit neuem Pferd für das beste österreichische Grad-1-Ergebnis.
Mit dem CPEDI Ornago unweit von Mailand begann für Österreichs große Zukunftshoffnung im Para-Dressursport, Julia Sciancalepore, die Turniersaison 2018. Nachdem Pommery, ihr bisheriger vierbeiniger Sportpartner, nur noch auf nationalen Turnieren teilnimmt, startete die Kärntnerin erstmals im Sattel ihres neuen Pferdes, Heinrich IV. Der erst sechsjährige Hannoveraner hatte im vergangenen Jahr auf einer nationalen Veranstaltung erstmals Turnierluft geschnuppert, bevor er nun in Italien unter der Grad-1-Reiterin zum ersten Mal international an den Start ging. Für den Para-Dressursport, in dem üblicherweise eher erfahrene Pferde eingesetzt werden, eine absolute Sensation.
Julia Sciancalepore und Heinrich IV glänzten im Viereck von Ornago. Foto: ©Pferdenews.eu/Petra Kerschbaum
Bereits am Freitag gaben die Olympia-Teilnehmerin von Rio de Janeiro und ihr lackschwarzer Wallach ein mehr als gelungenes Debut. Im Team Test verlieh das Richterkollegium dem Duo 66,667 %. Damit startete Sciancalepore gleich mit dem dritten Platz in das Wochenende. Am Samstag bestätigte die Heeressportlerin ihre Leistung des Vortages. Gekonnt spielte sie die starke Schrittqualität von Heinrich IV aus, erritt mit 67, 857 % noch einmal Rang drei und qualifizierte sich damit für die Musikür. Bei diesem finalen Bewerb des Wochenendes steigerte sich die 22-Jährige noch einmal und zeigte im Viereck trotz kleiner Panne beim Einreiten eine eindrucksvolle Kürchoreografie. „Ich hätte mich vor Beginn der Musik weiter zum Eingang stellen müssen. Wenn man sich direkt am Anfang verschätzt, ist die emotionale Aufregung schnell vergessen und man überlegt nur noch, wo man die verlorene Zeit nachholen kann – vor allem, wenn man nur im Schritt unterwegs ist“, erzählt Sciancalepore. Die Kür ist dennoch bravurös gelungen und wurde mit 70,111 % und dem tollen zweiten Platz belohnt. Damit sorgten Sciancalepore und Heinrich IV gleich bei ihrem ersten internationalen Turnierstart für das beste österreichische Ergebnis der Grad-1-Reiter.
Die Freude nach dem ersten gemeinsamen CPEDI ist groß! Foto: ©Pferdenews.eu/Petra Kerschbaum
„Das war erst der Anfang!“
„Da es unser erstes richtiges Turnier war, konnte ich Heinis Verhalten schlecht einschätzen. Daher waren meine Ziele für dieses Turnier eher auf mich bezogen und konzentrierten sich auf ‚ruhig bleiben beim Reiten’ und eine genaue Linienführung. Zugegebenermaßen hatte ich jedoch auch die Noten im Hinterkopf, die ich mit Pommery erritten habe“, sagt Sciancalepore wenn man sie auf ihre Erwartungshaltung vor dem Turnier anspricht. Diese hat sie voll erfüllt. Mit den erreichten Wertnoten schließt sie nahtlos an jene aus der Vergangenheit an. Diese Form gilt es nun zu halten. „Ich bin sehr stolz auf unsere Leistungen, jedoch war es durch die zusätzliche Aufregung noch kräftezehrender als die letzten Turniere mit Pommery. Aber ich habe ja jetzt ein bisschen Zeit, um mich zu erholen. Mir kommt es vor, als wüsste nun auch Heini genau, worum es am Turnier gegangen ist, und dass dies es erst der Anfang war!“, so die Kärntnerin. In fünf Wochen werden die beiden beim CPEDI im tschechischen Kralovice an den Start gehen. Das klare Ziel für das zweite gemeinsame internationale Turnier sei es, die Steigerung der Noten während des Turniers beizubehalten und „es wäre schön, wenn man den jetzigen Schnitt so festigen könnte.“
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Julia Sciancalepores Ergebnisse beim CPEDI Ornago:
Team Test (09.03.2018)
- Sara Morganti / Lucky One (ITA) 72,024 %
- Michael Martin Knauder / Contessa (AUT) 67,202 %
- Julia Sciancalepore / Heinrich IV (AUT) 66,667 %
Individual Test (10.03.2018)
- Sara Morganti / Lucky One (ITA) 70,536 %
- Sara Morganti / Ferdinand di Fonte Abeti (ITA) 69,107 %
- Julia Sciancalepore / Heinrich IV (AUT) 67,857 %
Freestyle (11.03.2018)
- Sara Morganti / Lucky One (ITA) 74,111 %
- Julia Sciancalepore / Heinrich IV (AUT) 70,111 %
- Michael Martin Knauder / Contessa (AUT) 66,611 %
Alle Ergebnisse im Detail gibt es hier.
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